Auch die alten Braunkohlekraftwerke haben einen Wirkungsgrad von über 40 Prozent. Der Benziner nur so um die 30 Prozent. Da müsste das Kraftwerk doch besser sein? Da geht die Tür nicht zu.
Punkt ist: das Kraftwerk verbrennt nur Kohle und das Verbrennungsprodukt ist CO2 (von Verunreinigungen abgesehen). Hingegen der Benziner verbrennt Kohlenwasserstoffe, da entsteht ebenfalls CO2, aber nebenbei auch Wasser und zwar zum größten Teil. Ein Liter Benzin erzeugt bei der Verbrennung einen Liter Wasser, als Faustformel. Daher die jetzt geringfügig schlechtere Klimabilanz des E-Autos.
Aber muss man deshalb jetzt ein Fass aufmachen? Ziel ist, die E-Autos mit 100 Prozent Ökostrom zu versorgen. Wenn das erreicht ist, haben wir klimaneutrale Mobilität, was ja das Ziel war. Wäre es richtig, E-Autos erst zu fördern, wenn der Strommix es zulässt? Eher nicht. Es ist richtig, von beiden Seiten auf dieses Ziel zuzumarschieren.
Dritte Möglichkeit sind die von der FDP favorisierten E-Fuels, was ich trotz FDP ausnahmsweise richtig finde. Das Fahrzeug, das mit E-Fuels fährt, ist als einziges heute schon komplett klimaneutral. Beim Flugverkehr hat man überhaupt keine andere Alternative. Und die Wirtschaftlichkeit ist bei diesem Preisniveau nun wirklich kein Thema mehr. Die ist gegeben.
Gruß Artur