Am Anfang war es bei allen so wie jetzt in der Ukraine. Ein fieser Diktator (oder fiese Taliban), denen gezeigt werden musste, was eine Harke ist. Kein Mangel an überzeugenden Argumenten, jede Menge Optimismus, dass die Welt bald ein bisschen besser sein wird. Falls Putin noch Inspiration braucht für den 9. Mai: Irgendwo gibt es bestimmt noch ein Video vom "Mission Accomplished" - Auftritt des damaligen US-Präsidenten.
In Afghanistan haben wir 20 Jahre lang unsere Freiheit verteidigt. Und hoffnungslos verloren. Den Krieg, nicht die Freiheit. Die haben wir noch.
Offenbar war das ganze Fundament, auf dem der Afghanistan-Krieg gebaut war, doch nicht so solide, wie uns weiland Gerhard Schröder und Joschka Fischer weis machen wollten.
Erstaunlich ist jedoch, dass bei der Analyse im vergangenen Sommer recht schnell Einigkeit erzielt wurde, dass die Politik (also die Vorgänger natürlich, Angela Merkel hatte den Krieg ja nicht angefangen), dass also die Politik ihre Aufgabe nicht gemacht hatte.
Nämlich klar zu definieren, was eigentlich die Ziele des Krieges sind. Und wie es danach weiter geht. Für Deutschland, und auch für das, ahem, befreite Land. Das man stattdessen den NATO-Strategen das Feld überlassen hat, die zwar sehr professionell den jeweils nächsten Hügel erobern können. Aber keinen Blick für das Gesamtbild haben. Und schon gar kein Interesse an Lösungen, die ohne Kanonendonner und Pulverrauch daherkommen.
Schade eigentlich, dass man sich da jetzt nicht mehr dran erinnert.