- fahrt mal in der Schweiz Bahn; der Kontrolleur scannt dezent zurückhaltend das Ticket und die Körpersprache vermittelt seine Annahme, dass ich ja sowieso das Ticket habe; in Deutschland: “Stillgestanden…äh…IIIHRE Fahrscheine bitte!” — die Körpersprache vermittelt, dass grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass ich schwarz fahre, es sei denn, ich beweise das Gegenteil
- die Übertragbarkeit der Tickets wird ja auch in den Nahverkehrsverbünden still und heimlich mit dem (günstigeren) Handy-Ticket eingeführt; das ist tats. versteckte Preiserhöhung, vll. eine Variante der Shrinkflation…äh…Shrinkgreed, weil die Nutzbarkeit erheblich eingeschränkt wird; schön wäre gar ein Zweitmarkt bei dem die Tickets weiterverkauft werden können (ach, schau, beim Musical was ich heute Abend besuche geht das)
- dass die Personalisierung der Tickets nun herbeigelogen wird mit [1] der Bevormundung des Kunden (ja, ja, wir wollen nur Dein Bestes und deshalb zwingen wir Dich dazu, Deine Kontaktdaten zur Benachrichtigung anzugeben UND schaffen gleichzeitig die Übertragbarkeit des Tickets ab) — finde ich ekelhaft, welches Menschenbild haben die?
- Flextarife von Fluglinien und Nachtzügen erlauben nur die kostenlose Stornierung, nicht die nahe gelegte zeitliche Flexibilität der Reise (die ich eigentlich möchte); was hilft mir die Stornierung, wenn ich den Aufpreis ja dann doch draufzahle — ich zahle in Fällen gerne das doppelte, wenn ich zeitlich im Rahmen von bis Tagen flexibel bin — macht doch daraus mal ein Produkt! je mehr Tage ich das Ticket verschieben kann, desto höher der Preis!
- Ticketpreismanagement wie bei Fluglinien (Erlösmanagement) hin oder her (man hatte das übrigens wg. Aufruhr unter Mehdorn meiner Erinnerung nach noch offiziell abgesagt, aber dann intern letztlich doch durchgezogen; hat die Bahn jetzt wirklich mehr Erlös, als wenn es den Einheitspreis gibt? nein, es ist insgesamt besser, wenn 80 % der Leute Sparpreisen hinterherjagen und die Bahn am Ende gleich viel oder weniger Umsatz macht, aber glaubt, mehr Umsatz zu machen — das ist künstlich gemachter Mangel in der Überflussgesellschaft. Krank.
- Flughäfen sind beheizte geschlossene Räume, die stets sauber sind; Bahnhöfe sind eher kalt, nass, dreckig — wie könnte ein Bahnhof aussehen, der nach Flughafenstandard orientiert ist (statt einfach Treppen+Aufzüge und Geschäfte ans Gleis zu kleben)?
- wiederholt erlebt: der Folgezug steht bereits im Bahnhof bevor der vorherige ankommt; der vorherige blockiert die des Folgezuges; warum nicht einfach Zugtausch und der Folgezug fährt pünktlich ab?
- “Viel hilft VIEHL!” — Idioten am Werk: alle 3 Wochen ein neuer ICE in Dienst gestellt - “für mehr Zuverlässigkeit” - einfach den nächsten nehmen klappt ja nur, wenn die Strecke frei ist - wenn die Strecke kaputt ist oder ein anderer Zug sie belegt (weil er kaputt ist), kann ich noch 10 ICEs hinterherschicken, dadurch komme ich in diesen Fällen nicht zuverlässiger an. Geben die Kapazitäten das denn eigentlich her? Die Bahn müsste in Kapazitäten denken und die Bewirtschaftung der Kapazitäten mittels Engpasstheorie optimieren.
[1] https://twitter.com/DB_Bahn/status/1701537248972317005