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  • arce

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Re: Fehlende Demokratisierung? Fehlender Sachverstand...

mitwirker schrieb am 02.01.2024 10:53:

Die freiwerdenden S21 Grundstücke gehören ja der Bahn, die günstig an Freunden verschachern ist nicht so einfach, da normal meistbietend verkauft wird.

Nein, die gehören nicht mehr der Bahn. Schon lange nicht mehr.

Am 5. Dezember 2001 billigte der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG den Verkauf von 90 Hektar Bahngelände an die Stadt Stuttgart. Darin enthalten waren die Gleisflächen von Hauptbahnhof und Abstellbahnhof, der innere Nordbahnhof und die Gäubahntrasse bis Österfeld. Mit dem Verkaufserlös von 830 Millionen DM, der über die Bauzeit abgezinst wurde, sollte die Bahn etwas mehr die Hälfte ihres damals vorgesehenen Eigenanteils an Stuttgart 21 in Höhe von 3 Milliarden DM decken.

Die Landeshauptstadt Stuttgart erwarb am 21. Dezember 2001 nahezu die gesamten durch Stuttgart 21 freiwerdenden Flächen (Gebiete A2, A3, B, C und D) mit einem Gesamtumfang von 109 Hektar für 897,7 Millionen DM (459 Millionen Euro) von der Deutschen Bahn.

Siehe: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rahmenplan_Stuttgart_21

Ach ja:
Zweifel an den Termin- und Kostenprognosen pflegt die Bahn in der langen Projekthistorie stets mit dem Hinweis auf ihren aktuellen Erkenntnisstand abzutun - bis sie die mit der Zeit immer unglaubwürdiger werdenden Vorhersagen schließlich kassiert und neue Vorhersagen in Sachen Geld- und Zeitbedarf in Umlauf bringt. So zuletzt im Dezember geschehen. Längst zeichnete sich ab, dass selbst die 9,8 Milliarden Euro, die seit März 2022 als Kostenprognose kursierten, nicht mehr reichen würden. Die Deutsche Bahn baute vor und ließ den Sommer über externe Prüfer in die Kalkulationen schauen - am Ende stand ein Kostensprung auf nun 11,453 Milliarden Euro.

Und ein bald gibt's auch noch was zum Feiern:
Am 18. April 2024, wenn die Uhr die verbleibende Zeit mit noch 605 Tagen angibt, feiert Stuttgart 21 ein fragwürdiges Jubiläum. An diesem Tag wird es 30 Jahre her sein, dass die dem Projekt zugrunde liegende Idee in die Welt gesetzt worden ist.

Siehe:
Am Bahnhof wachsen die Bedenken
Stuttgarter Zeitung Stadtausgabe, 30.12.2023, S. 2

Grüße
arce

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