In den "guten alten Zeiten" bin auch ich groß geworden. Als ein Freund für seine Studentenbude mal einen Bruns Fernseher - des Preises wegen kaufte und ihn gut ein Jahr danach zur Reparatur geben wollte, sagte der Händler grinsend "Kaufe Bruns, manche tuns!". Und fügte hinzu, dass dieses auf Toshiba-Lizenz gefertigte DDR-Produkt wohl seine Lebenserwartung erfüllt habe.
Ich hatte damals eine Erika Schreibmaschine bei Quelle unter Bezeichnung Privileg gekauft und mit Interface an einen Commodore VC 128 angeschlossen. Hatte für die Studienzeit gut funktioniert, bis dann das Interface schlapp machte und nach der Wende nicht mehr ersetzbar war. Aber diese Lösung war schon zeitgerecht und pfiffig und in dieser Art und Weise konkurrenzlos. Andere mühten sich mit 7 Nadeldruckern ab, während ich das schöne Schriftbild einer Typenradmaschine nutzen konnte.
Trotz der guten Exportqualität einzelner Produkte, war die Bilanz der Qualität insgesamt verheerend: Denn war ein Produkt mal gut, war es entweder in der DDR zu teuer oder schlichtweg nicht erhältlich.
Wartburg und Trabant mit Barkas 4-Takt- Motoren in VW-Lizenz auszustatten, hätte mit ach und krach im Sozialismus für einige Zeit funktioniert. Die Qualität der Neufahrzeuge wäre von 10 Jahre alten Golfs und Polos locker übertrumpft worden. Mit der offenen Wirtschaft waren sozialistische Produkte obsolet, mit oder ohne Währungsunion.