Also ich bin Gamer, das nehme ich persönlich ;-)
Aber mein Rechner hängt an jedem zweiten Tag am Solarakku. Im Winter halt nicht, im Sommer fast immer. Damit komme ich etwa dreieinhalb Stunden im Gaming-Betrieb hin. Passt.
Bei den Akkus sehe ich grundsätzlich folgende Dinge kritisch:
- Alterung durch Nutzung in zu kurzer Zeit
- Keine Regenerationsfähigkeit
- Schwer zu recyceln / keine Infrastruktur
- Brandrisiko
- Speicherdichte
Die Alterung durch Nutzung in zu kurzer Zeit bezieht sich auf LiFePO4-Akkus mit einer mittleren Lebensdauer von 3000 Zyklen. Wird der Akku einmal täglich entladen und geladen, ist nach 8 Jahren die Restkapazität auf 80% abgesunken. Das ist zwar immernoch deutlich besser als sonstige Li-Ionen-Akkus, aber trotzdem noch zu kurz für ein wirklich umweltfreundliches Produkt.
Meine Vorstellungen hier: 12000 Zyklen, über 25 Jahre Lebensdauer.
Gäbe es eine Möglichkeit, Akkus so zu bauen dass sie über einen speziellen Regenerationszyklus wieder aufgefrischt werden können, wäre dies eine Alternative zur oben angedachten langen Lebensdauer über viele Zyklen. Beispielsweise könnte alle 1000 Zyklen ein Regenerationszyklus gefahren werden. Wenn am Ende 10 - 15 Regenerationszyklen im Akku-Leben erlaubt sind, kommen wir wieder auf eine Mindestlebensdauer von etwas über 25 Jahren.
Recycling ist ebenfalls ein Thema und gehört angefasst, um die erwartbaren Berge an alten Akkus wieder einer Verwendung zuführen zu können. Ich denke, da tut sich bereits was, daher - kein Zerreden.
Brandrisiko. Praktisch nicht vermeidbar, gespeicherte elektrische Energie ist volatil. Wenn ein 10kWh-Akku sich schlagartig über einen internen Kurzschluss entlädt, brennt die Hütte, denn die gespeicherte Energie ist mehr als ausreichend, um Hitze über dem Flammpunkt der verbauten oder in der Nähe gelagerten Materialien zu überschreiten.
Hier spielt uns die Physik entgegen: einen Akku wirklich 100% brandsicher zu machen, ist technisch nicht möglich, wenn immer mehr Energie auf immer weniger Raum gespeichert werden soll.
Und damit sind wir am letzten Punkt: die Speicherdichte. Bei LiFePO4 gilt grob: jede Kilowattstunde Speicher "wiegt" 10 Kilogramm. Mein 2kWh-Akku bringt mitsamt Wechselrichter & co stramme 25 Kilo auf die Waage und ist alles andere als "mobil". Die Energiedichte müsste eigentlich steigen, aber da ist die Materialforschung nicht so weit. Und: egal wie dicht wir am Ende die Energie packen können, das Brandrisiko darf nicht vernachlässigt werden.