Spaß beiseite: Ich sehe beim besten Willen nicht, warum das mit Leistungselektronik pauschal unmöglich sein soll. Allerdings arbeite ich auch beruflich in einem Umfeld, wo ich mit Elektroniken für Antriebe zu tun habe, die kleiner als der Durchmesser einer Bierflasche sind und die >1 kW Leistung erreichen können. Vielleicht habe ich damit zu viel Vertrauen in die Möglichkeiten der Leistungselektronik ...
Mit der derzeitigen IGBT-Halbleitertechnologie zumindest ist das so.
Bei Kurzschlussströme >1s: Einige IGBT-Umrichter können einen Strom liefern, der bis zu 110% ihres Nennstroms beträgt.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass ein IGBT-Chip, der auf 400 A eingestellt ist, laut Datenblatt einen Kurzschlussstrom von 450 A verträgt und maximal 300 A schalten kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Werte unter bestimmten Bedingungen gelten. Beispielsweise kann der IGBT bei einer Bodenplatten-Temperatur von nicht mehr als 80 °C einen Gleichstrom von 140 A führen und ausschalten. Im Kurzschlussfall, der die Entsättigung des Bauelements voraussetzt, kann der IGBT einmalig einen Strom größer als 450 A abschalten, wenn die Abschaltung innerhalb von 10 µs erfolgt.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Kurzschlussstrombeitrag von Umrichtern mit IGBT-Technologie von der Regelstrategie und den Anforderungen des Netzbetreibers während des Kurzschlusses abhängt.