Das Problem ist, dass wir mit Erneuerbaren Energien ökonomisch nicht das veranstalten können, was wir seit Jahr und Tag tun. Wir können nicht Auto fahren, streamen, fliegen, Fleisch essen, shoppen, neue Gebäude hochziehen usw. UND gleichzeitg im Einklang mit der Natur leben. Selbst Windräder und Solarpanele fallen nicht vom Himmel, sondern werden unter hohem Umwelt- und Resourcenverbrauch hergestellt. Und die Dinger sind ein echtes Downgrade, weil sie der Natur mühsam abringen, was man mit fossiler Energie ganz leicht und im Überfluss haben kann. Wobei unbedingt noch anzumerken wäre, dass fossile Energieträger bereits der Speicher sind, den man bei den EE unter hohem Aufwand und bei dennoch geringer Leistungsfähigkeit erst noch massenhaft installieren müsste - ökonomisch völlig gaga.
Selbstverständlich kann man sagen: Klimaschutz ist wichtiger, also packen wir das jetzt an und begnügen uns mit dem, was mit EE geht. Nur hat keiner den Arsch in der Hose, das auch so auszusprechen, am allerwenigsten die Grünen. Die haben nämlich den Wahlkampfschlager "Grünes Wachstum" in die Welt gesetzt und ihren Wählern - die übrigens unter allen Wählergruppen die größten Umweltsünder sind - ein unschlagbares Angebot gemacht: Genuss ohne Reue. Man muss es nur richtig machen, dann könnt ihr auch weiter nach Bali fliegen, mit grünem Kerosin nämlich.
Das Problem, wie man den Kapitalismus in eine ökologisch verträgliche Kreislaufwirtschaft überführt, ist schlicht nicht gelöst, nicht mal ansatzweise. Kein Schwein weiß, wie man das ökonomisch hinkriegt, ohne dass uns alles um die Ohren fliegt, und auch nicht, wie man es kulturell-gesellschaftlich an den Start bringt. Daher wird immer nur herumgedoktort (z.B. mit diesen oberdämlichen CO2-Zertifikaten), aber das Problem nicht bei den Hörnern gepackt. Sehr wahrscheinlich wird das Ende unserer Industriegesellschaft nicht by design, sondern by desaster eintreten. Und das spricht dann nicht gerade für uns.