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mehr als 1000 Beiträge seit 01.08.2017

Komplexe Zusammenhänge und psychologische Probleme

Die Betrachtungen zu Lützerath, zu LNG Terminals oder auch zu AKW-Laufzeiten werden oftmals viel zu mechanistisch und reduktionistisch geführt: "Wer Kohleabbau unterstützt arbeitet gegen das Klima, wer LNG-Verträge abschließt und AKW-Laufzeiten verlängert, behindert die Erneuerbaren etc. pp.
Auch wenn das so stimmt, ist das ja nur ein Teil einer komplexen Realität, in welcher wir uns in der - größtenteils selbst verschuldeten - Energiekrise seit > 40 Jahren befinden.
Zu dieser Realität gehört auch das Wiedererstarken von Populisten, Rechtsradikalen, Querdenkern und Bauernfängern, die bereits im Sommer einen "heißen Winter" angekündigt hatten, mit Massenkundgebungen, Ausschreitungen, ggf. auch regelrechten Aufständen.

Ich glaube, dass niemand marodierende Menschenmassen will, die alles kurz und klein schlagen und am Ende die AfD bundesweit 40% kriegt.

Nun stelle man sich ein Szenario vor, indem Lützerath von der Ampel gestoppt worden wäre, das LNG Terminal nicht gebaut und die AKWs nicht verlängert worden wären, und in dem es unerwartet kalten Winter gäbe und dann ein paar Blackouts kämen, Probleme mit der Heizung, kalte Wohnungen, kein warmes Wasser zum Duschen etc.: Man hätte die Ampel regelrecht gesteinigt, selbst wenn weder Lützerath, noch die drei AKWs noch das LNG Terminal aktuell irgend einen nennenswerten Beitrag zur Energie-/Stromsicherung leisten.
Das ganze wäre psychlogisch für die Regierung einfach nicht haltbar. Der Eindruck würde entstehen: Wir frieren uns einen ab, und die da oben tun nichts dagegen.
Und ein solcher Eindruck wäre Wasser auf die Mühlen all jener Reichsbürger, Rechtsradikaler und sonstiger Irrer, die einen Umsturz anstreben.

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