Meine Antworten auf die Fragen
Der Artikel macht mir einen polemischen Eindruck. Schade, denn das
Thema ist sehr wichtig und gehört richtig durchdacht und debattiert
und zwar möglichst ohne politische Parteinahme und sinnlose Polemik.
Telepolis kann manchmal gut schreiben, aber hier wurde zu schnell
geschrieben. Deshalb schreibe ich hier einen längeren Beitrag.
Ich selber bin weder links, noch rechts, noch irgendwie politisch,
sondern eher individualistisch anarchistisch und glaube stark, dass
eine Menschengemeinschaft sich selber organisieren und verwalten kann
ohne von einer "Regierung" bestimmt zu werden. Ich wäre für freie
Gemeinschaftsbildug, die ihr soziales Leben direkt demokratisch
gestaltet, ohne bestimmte Bereiche des Lebens, die der persönlichen
Freiheit angehören, anzufassen. Ja, Menschen können zusammenleben
auch ohne Parteien und Regierungen, wenn sie bestimmte Dinge trennen.
Trennt man diese Dinge nicht, entsteht früher oder später eine
Diktatur.
Aber jetzt zu den Fragen. (Schade, dass der Autor nicht selber auf
die Fragen ausführlich beantwortet.)
> Kapitalismus führt zwangsläufig zu kriegerischen Auseinandersetzungen
Das kann ich so nicht zustimmen. Denn "zwangsläufig" heißt inhärent,
gesetzmässig. Dazu müsste man zeigen, wie aus dem kapitalistischen
Gedanken der Kriegsgedanke sich ableiten lässt. Und das kann ich
derzeit nicht.
Der Kapitalismus aber, als Bindung zwischen Privatperson und Kapital
auf der einen Seite, und Bindung zwischen Arbeit und Lohn auf der
anderen Seite, kann dazu führen, dass unwürdige Zustände entstehen.
Es ist unwürdig, wenn Arbeit als Ware gilt, wenn Arbeit verkauft und
gekauft wird.
Ferner ist es möglich, dass der Kapitalismus den Krieg verursachen
kann, wenn er die Politik bestimmt. Dann sprechen wir von einem
Ressourcenkrieg: ein Staat verdrängt (gewalttätig) andere Staaten, um
an deren Ressourcen (Kapital) zu gelangen.
> Eine tief verwurzelte Ausländerfeindlichkeit lässt sich bei uns in Deutschland überall im Alltag beobachten
Das ist definitiv falsch.
> Unsere Demokratie ist keine echte Demokratie, da die Wirtschaft und nicht die Wähler das Sagen haben
Ich sehe hier drei Aussagen, nicht nur eine.
Die erste Aussage:
> Unsere Demokratie ist keine echte Demokratie
Das stimmt. Was ist denn Demokratie? Dass das Volk sich selbst
regiert. Das ist heute nicht gegeben, denn das Volk wird von der
Bundesregierung regiert. Dass wir diese Regierung wählen können,
scheint keine Rolle zu spielen. Man spricht nicht umsonst über den
politischen Einheitsbrei. Dass wir alle 4 Jahre eine Partei ankreuzen
können und sonst nichts zu sagen haben ist auch keine echte
Demokratie.
Keine echte Demokratie heißt auch, dass politisch nicht gewollte bzw.
inkorrekte Meinungen quasi verfolgt werden. Durch Diffamierung,
Beleidigung usw. Keine echte Demokratie ist auch, wenn im Namen der
Offenheit und Toleranz Menschen verprügelt und Autos abgefackelt
werden. In einer offenen, toleranten Demokratie dürfte man nämlich
seine Ansichten kundtun ohne Angst zu haben, verprügelt zu werden. Es
ist keine echte Demokratie, wenn Politiker bestimme Personengruppen
aufs Übelste beschimpfen und verleumden.
Es ist keine echte Demokratie, wenn Verträge wie TTIP im Geheimen
verhandelt werden und wenn das Volk dazu kein Wort zu sagen hat.
Die zweite Aussage wäre:
> die Wirtschaft und nicht die Wähler haben das Sagen
Es klingt geradezu zynisch, diese Aussage zu leugnen. Besonders mit
Hinblick auf TTIP. Außerdem leben wir in einer "marktgerechten
Demokratie" mit Schwerpunkt auf "marktgerecht". Wenn Marktinteressen
die Politik bestimmen (oder umgekehrt, wenn die Politik die
Marktverhältnisse bestimmt), dann hat eben die Wirtschaft und nicht
das Volk das Sagen.
Die dritte Aussage wäre, dass aus der zweiten die erste folgt. Das
wäre noch rein formal-logisch zu entscheiden.
> Die Lebensbedingungen werden durch Reformen nicht besser - wir brauchen eine Revolution
Wir brauchen eine Gedankenrevolution, aber keine Gewaltrevolution.
Ich habe schon eine blutige Revolution erlebt. Eine zweite möchte ich
nicht. Es ist etwas Furchtbares. Diejenigen die meinen, mit Gewalt
den Staat zu bekämpfen, sie wollen nichts anderes als einen neuen
Staat installieren, der genau so gewalttätig ist wie der alte.
Aber eine geistige Revolution brauchen wir und ich kann sehen/ahnen,
dass bestimmte Machtkreise eine solche Revolution bekämpfen. Es
werden Gedanken bekämpft.
> Der Sozialismus/Kommunismus ist eine gute Idee, die bisher nur schlecht ausgeführt wurde
Das können nur diejenigen denken, die den Kommunismus nicht selber
erlebt haben. Ich habe den Kommunismus erlebt und kann sagen: er ist
furchtbar, weil er das ganze Leben kommunisieren will. Der
Kommunismus möchte nicht nur den Markt und das Kapital, sondern auch
das Gedankenleben und das Sozialleben verstaatlichen. Es gab eine
staatliche Doktrin, die jeder Lehrer zu lehren hatte und die jeder
Mensch zu denken hatte. Das war grausam.
Es gibt allerdings bestimmte Sozialvisionen oder -vorstellungen, die
einige Ähnlichkeiten mit dem Kommunismus haben, ohne Kommunismus zu
sein. Eine davon wäre die folgende: Das Kapital ist weder an Personen
(Kapitalismus) noch an Gruppen (Kommunismus) gebunden, sondern an
Fähigkeiten, die im Interesse der Allgemeinheit eingesetzt werden.
Besitzt eine Person die Fähigkeit, bestimmte allgemeine Interessen zu
realisieren, so sollte sie über das Kapital verfügen. Ist das nicht
(mehr) der Fall, wird das Kapital an eine andere Person oder Gruppe
vergeben.
Beispiel:
Eine Gruppe von Menschen besitzt einen Gartenrechen (Kapital). Er
gehört allen (Kommunismus). Derjenige aber, den den Rechen gerade
braucht, darf ihn benutzen. Wenn jemand ganz besonders gerne im
Garten arbeitet und auch dazu fähig ist, der darf den Rechen als sein
Eigentum bezeichnen, solange er damit nützlich ist. Will er aber den
Gartenrechen nicht mehr hergeben oder ist er gar nicht fähig, damit
umzugehen (=Kapitalismus), so muss der Rechen zurück in die
Allgemeinheit übergehen und an eine fähige Person gegeben werden. Der
Gartenrechen ist also an Fähigkeit für die Allgemeinheit gebunden und
nicht an bestimmten Personen. Weder die Gemeinschaft (Kommunismus),
noch der "Besitzer" (Kapitalismus) entscheidet, wer den Rechen nutzen
darf, sondern die Fähigkeit und die Nützlichkeit für die
Allgemeinheit.
Der nächste Punkt wäre: Derjenige, der sich mit dem Gartenrechen
nützlich macht, der darf alleine entscheiden, wie er damit umgeht
(Liberalismus). Die Allgemeinheit (die Politik) darf ihm nicht
vorschreiben, wie und wann er arbeiten muss. Seine Arbeit ist seine
Sache. Wenn jemand gerade den Acker bearbeitet, dann ist es seine
Sache, wie und wann er das macht. Solage er damit nützlich ist, darf
sich keiner in seine Arbeit einmischen (Trennung von Wirtschaft und
Politik).
Dieses einfache Beispiel kann man weiterdenken und auf eine ganze
Wirtschaft anwenden. Aber ich will ja hier keinen Roman schreiben.
> Die soziale Gleichheit aller Menschen ist wichtiger als die Freiheit des Einzelnen
Dieser Satz ist ein Symptom für eine Kultur, die gerne alles in einen
Topf wirft. Hier wird Gleichheit und Freiheit in den gesamten
Gesellschaftstopf geworfen.
Die Gleichheit bezieht sich auf das soziale, politische Leben. In
diesem Bereich sind alle Menschen gleich und die individuellen
Fähigkeit spielen keine Rolle, was den demokratischen Prozess
betrifft. Hier können sich nämlich alle Menschen beteiligen. Jeder
hat eine Stimme. In dem Beispiel heißt das: Wenn jemand beschädigt
wird durch die Arbeit eines anderen Menschen, spielt keine Rolle, wer
genau das ist, sondern allein die Tatsache, dass er beschädigt wird.
Auch gehören alle Menschen zur Allgemeinheit, die über die
Nützlichkeit einer Arbeit entscheidet.
Die Freiheit bezieht sich auf die Verwirklichung der eigenen,
persönlichen Fähigkeiten. Hier von Gleichheit zu sprechen ist fehl am
Platz. Die Menschen sind bzgl. deren Fähigkeiten nicht gleich, dürfen
aber den Anspruch auf Freiheit haben.
Der Satz "Die soziale Gleichheit aller Menschen ist wichtiger als die
Freiheit des Einzelnen" geht davon aus, dass Gleichheit und Freiheit
sich auf dasselbe Lebensbereich beziehen, bzw. dass sie dieselben
Rahmen haben. Sie gehören aber zu unterschiedlichen Bereichen und
können gleichzeitig realisiert werden.
Der Artikel macht mir einen polemischen Eindruck. Schade, denn das
Thema ist sehr wichtig und gehört richtig durchdacht und debattiert
und zwar möglichst ohne politische Parteinahme und sinnlose Polemik.
Telepolis kann manchmal gut schreiben, aber hier wurde zu schnell
geschrieben. Deshalb schreibe ich hier einen längeren Beitrag.
Ich selber bin weder links, noch rechts, noch irgendwie politisch,
sondern eher individualistisch anarchistisch und glaube stark, dass
eine Menschengemeinschaft sich selber organisieren und verwalten kann
ohne von einer "Regierung" bestimmt zu werden. Ich wäre für freie
Gemeinschaftsbildug, die ihr soziales Leben direkt demokratisch
gestaltet, ohne bestimmte Bereiche des Lebens, die der persönlichen
Freiheit angehören, anzufassen. Ja, Menschen können zusammenleben
auch ohne Parteien und Regierungen, wenn sie bestimmte Dinge trennen.
Trennt man diese Dinge nicht, entsteht früher oder später eine
Diktatur.
Aber jetzt zu den Fragen. (Schade, dass der Autor nicht selber auf
die Fragen ausführlich beantwortet.)
> Kapitalismus führt zwangsläufig zu kriegerischen Auseinandersetzungen
Das kann ich so nicht zustimmen. Denn "zwangsläufig" heißt inhärent,
gesetzmässig. Dazu müsste man zeigen, wie aus dem kapitalistischen
Gedanken der Kriegsgedanke sich ableiten lässt. Und das kann ich
derzeit nicht.
Der Kapitalismus aber, als Bindung zwischen Privatperson und Kapital
auf der einen Seite, und Bindung zwischen Arbeit und Lohn auf der
anderen Seite, kann dazu führen, dass unwürdige Zustände entstehen.
Es ist unwürdig, wenn Arbeit als Ware gilt, wenn Arbeit verkauft und
gekauft wird.
Ferner ist es möglich, dass der Kapitalismus den Krieg verursachen
kann, wenn er die Politik bestimmt. Dann sprechen wir von einem
Ressourcenkrieg: ein Staat verdrängt (gewalttätig) andere Staaten, um
an deren Ressourcen (Kapital) zu gelangen.
> Eine tief verwurzelte Ausländerfeindlichkeit lässt sich bei uns in Deutschland überall im Alltag beobachten
Das ist definitiv falsch.
> Unsere Demokratie ist keine echte Demokratie, da die Wirtschaft und nicht die Wähler das Sagen haben
Ich sehe hier drei Aussagen, nicht nur eine.
Die erste Aussage:
> Unsere Demokratie ist keine echte Demokratie
Das stimmt. Was ist denn Demokratie? Dass das Volk sich selbst
regiert. Das ist heute nicht gegeben, denn das Volk wird von der
Bundesregierung regiert. Dass wir diese Regierung wählen können,
scheint keine Rolle zu spielen. Man spricht nicht umsonst über den
politischen Einheitsbrei. Dass wir alle 4 Jahre eine Partei ankreuzen
können und sonst nichts zu sagen haben ist auch keine echte
Demokratie.
Keine echte Demokratie heißt auch, dass politisch nicht gewollte bzw.
inkorrekte Meinungen quasi verfolgt werden. Durch Diffamierung,
Beleidigung usw. Keine echte Demokratie ist auch, wenn im Namen der
Offenheit und Toleranz Menschen verprügelt und Autos abgefackelt
werden. In einer offenen, toleranten Demokratie dürfte man nämlich
seine Ansichten kundtun ohne Angst zu haben, verprügelt zu werden. Es
ist keine echte Demokratie, wenn Politiker bestimme Personengruppen
aufs Übelste beschimpfen und verleumden.
Es ist keine echte Demokratie, wenn Verträge wie TTIP im Geheimen
verhandelt werden und wenn das Volk dazu kein Wort zu sagen hat.
Die zweite Aussage wäre:
> die Wirtschaft und nicht die Wähler haben das Sagen
Es klingt geradezu zynisch, diese Aussage zu leugnen. Besonders mit
Hinblick auf TTIP. Außerdem leben wir in einer "marktgerechten
Demokratie" mit Schwerpunkt auf "marktgerecht". Wenn Marktinteressen
die Politik bestimmen (oder umgekehrt, wenn die Politik die
Marktverhältnisse bestimmt), dann hat eben die Wirtschaft und nicht
das Volk das Sagen.
Die dritte Aussage wäre, dass aus der zweiten die erste folgt. Das
wäre noch rein formal-logisch zu entscheiden.
> Die Lebensbedingungen werden durch Reformen nicht besser - wir brauchen eine Revolution
Wir brauchen eine Gedankenrevolution, aber keine Gewaltrevolution.
Ich habe schon eine blutige Revolution erlebt. Eine zweite möchte ich
nicht. Es ist etwas Furchtbares. Diejenigen die meinen, mit Gewalt
den Staat zu bekämpfen, sie wollen nichts anderes als einen neuen
Staat installieren, der genau so gewalttätig ist wie der alte.
Aber eine geistige Revolution brauchen wir und ich kann sehen/ahnen,
dass bestimmte Machtkreise eine solche Revolution bekämpfen. Es
werden Gedanken bekämpft.
> Der Sozialismus/Kommunismus ist eine gute Idee, die bisher nur schlecht ausgeführt wurde
Das können nur diejenigen denken, die den Kommunismus nicht selber
erlebt haben. Ich habe den Kommunismus erlebt und kann sagen: er ist
furchtbar, weil er das ganze Leben kommunisieren will. Der
Kommunismus möchte nicht nur den Markt und das Kapital, sondern auch
das Gedankenleben und das Sozialleben verstaatlichen. Es gab eine
staatliche Doktrin, die jeder Lehrer zu lehren hatte und die jeder
Mensch zu denken hatte. Das war grausam.
Es gibt allerdings bestimmte Sozialvisionen oder -vorstellungen, die
einige Ähnlichkeiten mit dem Kommunismus haben, ohne Kommunismus zu
sein. Eine davon wäre die folgende: Das Kapital ist weder an Personen
(Kapitalismus) noch an Gruppen (Kommunismus) gebunden, sondern an
Fähigkeiten, die im Interesse der Allgemeinheit eingesetzt werden.
Besitzt eine Person die Fähigkeit, bestimmte allgemeine Interessen zu
realisieren, so sollte sie über das Kapital verfügen. Ist das nicht
(mehr) der Fall, wird das Kapital an eine andere Person oder Gruppe
vergeben.
Beispiel:
Eine Gruppe von Menschen besitzt einen Gartenrechen (Kapital). Er
gehört allen (Kommunismus). Derjenige aber, den den Rechen gerade
braucht, darf ihn benutzen. Wenn jemand ganz besonders gerne im
Garten arbeitet und auch dazu fähig ist, der darf den Rechen als sein
Eigentum bezeichnen, solange er damit nützlich ist. Will er aber den
Gartenrechen nicht mehr hergeben oder ist er gar nicht fähig, damit
umzugehen (=Kapitalismus), so muss der Rechen zurück in die
Allgemeinheit übergehen und an eine fähige Person gegeben werden. Der
Gartenrechen ist also an Fähigkeit für die Allgemeinheit gebunden und
nicht an bestimmten Personen. Weder die Gemeinschaft (Kommunismus),
noch der "Besitzer" (Kapitalismus) entscheidet, wer den Rechen nutzen
darf, sondern die Fähigkeit und die Nützlichkeit für die
Allgemeinheit.
Der nächste Punkt wäre: Derjenige, der sich mit dem Gartenrechen
nützlich macht, der darf alleine entscheiden, wie er damit umgeht
(Liberalismus). Die Allgemeinheit (die Politik) darf ihm nicht
vorschreiben, wie und wann er arbeiten muss. Seine Arbeit ist seine
Sache. Wenn jemand gerade den Acker bearbeitet, dann ist es seine
Sache, wie und wann er das macht. Solage er damit nützlich ist, darf
sich keiner in seine Arbeit einmischen (Trennung von Wirtschaft und
Politik).
Dieses einfache Beispiel kann man weiterdenken und auf eine ganze
Wirtschaft anwenden. Aber ich will ja hier keinen Roman schreiben.
> Die soziale Gleichheit aller Menschen ist wichtiger als die Freiheit des Einzelnen
Dieser Satz ist ein Symptom für eine Kultur, die gerne alles in einen
Topf wirft. Hier wird Gleichheit und Freiheit in den gesamten
Gesellschaftstopf geworfen.
Die Gleichheit bezieht sich auf das soziale, politische Leben. In
diesem Bereich sind alle Menschen gleich und die individuellen
Fähigkeit spielen keine Rolle, was den demokratischen Prozess
betrifft. Hier können sich nämlich alle Menschen beteiligen. Jeder
hat eine Stimme. In dem Beispiel heißt das: Wenn jemand beschädigt
wird durch die Arbeit eines anderen Menschen, spielt keine Rolle, wer
genau das ist, sondern allein die Tatsache, dass er beschädigt wird.
Auch gehören alle Menschen zur Allgemeinheit, die über die
Nützlichkeit einer Arbeit entscheidet.
Die Freiheit bezieht sich auf die Verwirklichung der eigenen,
persönlichen Fähigkeiten. Hier von Gleichheit zu sprechen ist fehl am
Platz. Die Menschen sind bzgl. deren Fähigkeiten nicht gleich, dürfen
aber den Anspruch auf Freiheit haben.
Der Satz "Die soziale Gleichheit aller Menschen ist wichtiger als die
Freiheit des Einzelnen" geht davon aus, dass Gleichheit und Freiheit
sich auf dasselbe Lebensbereich beziehen, bzw. dass sie dieselben
Rahmen haben. Sie gehören aber zu unterschiedlichen Bereichen und
können gleichzeitig realisiert werden.