Die Anlehnung an die USA kann schnell nach hinten losgehen. Dann nämlich, wenn das eh immer instabiler werdende Land, einen echten Regimechange hinlegt. Insofern wäre es nicht doof, eine eigene Stabilität der Verteidigung zu haben.
Die Theorie der nuklearen Abschreckung setzt eine Art von Vernunft voraus, die nicht zwangsläufig von politischen Führern erwartet werden kann. Insofern und im Fall einer unsicheren Situation in den USA nutzt dem Westen seine Überlegenheit gegenüber der Russischen Föderation (beispielsweise) nichts.
Russophobie in Anbetracht einer Serie von internen und externen militärischen Auseinandersetzungen mit russischer Beteiligung und nach russischer Initiative ist vielleicht nicht der entscheidende Grund, für eine Art von Verteidigungsbereitschaft.
Überlegenheit speist sich nicht aus Zahlen in Bewaffnung, Ausrüstung, Mannstärke, Technik. Mit einer entsprechenden Strategie (z.B. grüne Männchen) können Staaten auch anders angegriffen werden. Das beweisen doch alle größeren immer wieder, insbesondere die USA und die Russische Föderation.
Ob die Russische Föderation durch den Krieg in der Ukraine geschwächt ist, kann ich nicht gut beurteilen, habe aber meine Zweifel an der Aussage. Die militärische Produktion fährt doch gerade erst hoch. Die kann dafür sorgen, dass eine sich zunehmend militarisierende Gesellschaft entsprechend bewaffnet sein wird. Die Militarisierung sorgt in wenigen Jahren auch für einen höheren Grad an Fähigkeiten in den unteren Rängen des Militärs.
Bitte nicht missverstehen, ich mag keine aggressive Politik, schon gar keine deutsche. Ich sehe durchaus die Risiken einer Militarisierung unserer Politik und und unserer Geselllschaft. Ich möchte dem nur mit stimmigen Argumenten begegnen bzw eine situationsangepasste Politik, die nicht naiv aber auch nicht aggressiv und schon gar nicht stimmungsgetrieben ist.