Der Darstellung der Lage und den daraus gezogenen Schlussfolgerungen kann man schwerlich widersprechen. Vielleicht aber gehen die Autoren ein wenig zu sanft mit den politischen Akteuren Deutschlands um. Bei einem Teil von ihnen muss man revanchistische Intentionen unterstellen, das von Habeck propagierte 'dienende Führen' hat seine Betonung im zweiten Teil. Nicht wenige in Deutschland rechnen spätestens mittelfristig mit einem markanten Schwächeanfall der usa. Wenn ein solcher kommt, hat es sich ausgedient, dann wird, europäisch diesmal, wieder geführt. Die Brust geschmückt mit den Insignien der moralischen Überlegenheit, im Grunde genommen aber immer noch mit demselben elitären Anspruch, der die beiden vergangenen und misslungenen Versuche charakterisiert hat.
Deutschland ist in seinem vereinigten Zustand nicht realitätsfähig, nicht bereit sich einzureihen. Und überhaupt hat man noch Rechnungen offen...