Marius2 schrieb am 22. Dezember 2009 11:00
> Artur_B schrieb am 22. Dezember 2009 10:51
>
> [...]
>
> > Nun ja, alles sieht aus, als wäre es zur
> > Illustration des Marx'schen Kapitals und da speziell der
> > Schlusskapitel arrangiert.
> Meinst du das Impressum, dessen Angabe der Auflage (2007:
> 20 Stück, 2009: 35 Stück) deutlich illustriert, daß sich
> außerhalb einiger obskurer Sekten schon lange niemand mehr
> dafür interessiert? Warum auch, mit der Entsorgung der "DDR"
> auf dem Müllhaufen der Geschichte ist auch dem letzten
> Bundesbürger klargeworden, daß der kommunistische Käse ge-
> scheitert ist. Man braucht eigentlich keine Wirtschafts-
> krise, um das zu wissen.
Mit trotz Bedarf drastischen Produktionszusammenbruechen und einem
Finanzsystem mathematisch ausweglos und completely fucked up hat der
Realsozialismus immerhin nicht geendet. Und das, wo der Kapitalismus
jahrzehntelang die Rohstoffe ganzer Kontinente neokolonial bequem und
fast umsonst erhielt, statt mit der Technik der 60er im Permafrost
sich abzumuehen.
>
> > Die Profitrate ist so mies, dass sie das Finanzwesen einfach nicht
> > mehr interessiert, was die Realwirtschaft an Rendite zu bieten hat,
> > lockt keinen Hund mehr vom Ofen weg.
> Steht das so im Kapital? Naja, hat schon seinen Grund wenn
> niemand mehr die Schwarte in die Hand nimmt, ist ja offensicht-
> lich falsch. Blick in den Börsenteil einer aktuellen Tages-
> zeitung ("Letzte Dividende") reicht, um das festzustellen.
Dort wird ueber die uebriggebliebenen Rennstaelle berichtet, die von
Strohfeuern, China, Luxus und Abwrackpraemie profitieren und das
herausgezogene Geld, welches Betriebe nicht fuer Ruecklagen verwenden
duerfen. Deswegen sind sie ja nach einem Vierteljahr Umsatzeinbruch
sofort in der Bredouille, nachdem sie jahrelang Rekordgewinne
abgeliefert haben und muessen sogleich wieder bei den Bankstern
betteln. Und dann wird weiter filetiert.
Die Wirtschaft, die einstmals Stolz und Grundlage fuer Millionen
bedeutete, existiert nur noch als als handelbare Markennamen
untergegangener Glorie von KnowHow und einstiger Ausbildung.
Stattdessen Zukunft als Billigbimbo.
Selbst wenn Du Dir 'nen Regenschirm kaufst, siehst Du, dass das
mittlere Marktsegment wegbricht.
>
> [...]
>
> > Also einfacher wird es jetzt nicht mehr, Karl Marx zu verstehen.
> Muß man auch nicht, es reicht die Entsorgung in der runden Ablage.
Der Realsozialismus hatte schwerwiegende wirtschaftliche Probleme.
Dass der Umkehrschluss unzulaessig ist, dass deshalb unser
Kapitalismus funktioniert, sehen wir ja jetzt.
nyx
> Artur_B schrieb am 22. Dezember 2009 10:51
>
> [...]
>
> > Nun ja, alles sieht aus, als wäre es zur
> > Illustration des Marx'schen Kapitals und da speziell der
> > Schlusskapitel arrangiert.
> Meinst du das Impressum, dessen Angabe der Auflage (2007:
> 20 Stück, 2009: 35 Stück) deutlich illustriert, daß sich
> außerhalb einiger obskurer Sekten schon lange niemand mehr
> dafür interessiert? Warum auch, mit der Entsorgung der "DDR"
> auf dem Müllhaufen der Geschichte ist auch dem letzten
> Bundesbürger klargeworden, daß der kommunistische Käse ge-
> scheitert ist. Man braucht eigentlich keine Wirtschafts-
> krise, um das zu wissen.
Mit trotz Bedarf drastischen Produktionszusammenbruechen und einem
Finanzsystem mathematisch ausweglos und completely fucked up hat der
Realsozialismus immerhin nicht geendet. Und das, wo der Kapitalismus
jahrzehntelang die Rohstoffe ganzer Kontinente neokolonial bequem und
fast umsonst erhielt, statt mit der Technik der 60er im Permafrost
sich abzumuehen.
>
> > Die Profitrate ist so mies, dass sie das Finanzwesen einfach nicht
> > mehr interessiert, was die Realwirtschaft an Rendite zu bieten hat,
> > lockt keinen Hund mehr vom Ofen weg.
> Steht das so im Kapital? Naja, hat schon seinen Grund wenn
> niemand mehr die Schwarte in die Hand nimmt, ist ja offensicht-
> lich falsch. Blick in den Börsenteil einer aktuellen Tages-
> zeitung ("Letzte Dividende") reicht, um das festzustellen.
Dort wird ueber die uebriggebliebenen Rennstaelle berichtet, die von
Strohfeuern, China, Luxus und Abwrackpraemie profitieren und das
herausgezogene Geld, welches Betriebe nicht fuer Ruecklagen verwenden
duerfen. Deswegen sind sie ja nach einem Vierteljahr Umsatzeinbruch
sofort in der Bredouille, nachdem sie jahrelang Rekordgewinne
abgeliefert haben und muessen sogleich wieder bei den Bankstern
betteln. Und dann wird weiter filetiert.
Die Wirtschaft, die einstmals Stolz und Grundlage fuer Millionen
bedeutete, existiert nur noch als als handelbare Markennamen
untergegangener Glorie von KnowHow und einstiger Ausbildung.
Stattdessen Zukunft als Billigbimbo.
Selbst wenn Du Dir 'nen Regenschirm kaufst, siehst Du, dass das
mittlere Marktsegment wegbricht.
>
> [...]
>
> > Also einfacher wird es jetzt nicht mehr, Karl Marx zu verstehen.
> Muß man auch nicht, es reicht die Entsorgung in der runden Ablage.
Der Realsozialismus hatte schwerwiegende wirtschaftliche Probleme.
Dass der Umkehrschluss unzulaessig ist, dass deshalb unser
Kapitalismus funktioniert, sehen wir ja jetzt.
nyx