IMHO sind in dem Artikel gravierende Fehler drin.
Wer gute ÖP(N)V-Anbindung hat und geplant öfters fahren muss, dem wird Billig-Ticket gegeben. Je nachdem wieviel z. B. der Arbeitgeber zuschießt statt 49 nur knapp über 20EUR/Monat. Ganz davon abgesehen, dass Pendler z. T. >100EUR/Monat gezahlt haben.
Heißt pure Verarschung für:
- Leute wo mit dem ÖP(N)V auf dem Weg z. B. zur Arbeit einen Haufen Zeit verlieren würden. Z. B. weil sie nicht das Geld haben nahe der Arbeit zu wohnen bzw. in Randbereichen wohnen, wo der ÖPNV mies ist.
- Leute die nur selten das Ticket brauchen, können es aber im laufenden Monat nicht kaufen bzw. müssten früh genug wissen, ob es sich im nächsten Monat noch lohnt.
- Leute die den Fernverkehr nutzen müssen um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, haben oft kaum was davon, weil insb. bei den Sparpreistickets der Preis kaum höher ist, wenn man den ÖPNV im Vor-/Nachlauf dazubucht.
- Leute die im grenznahen europäischen Ausland wohnen. Die ÖPNV-Abos der Verkehrsverbünde haben oft diesbzgl. Vorteile (einzige Ausnahme AFAIK die Zugverbindung nach Basel SBB, die war auch schon beim Baden-Württemberg-Ticket drin).
Wer sich gerade noch ein E-Auto leisten kann
Ein Leasingvertrag von mind. 12 Monaten ist ausreichend, siehe Förderbedingungen. Gibt immer mehr günstige Leasing-Angebote. Alternativ gibt's schon viele Zweitwagen-taugl. Gebrauchtwagen.
E-Autos sind in den Folgekosten tendenziell günstiger(!) als Verbrenner, insb. bei Gebrauchten und insb. in so einer geförderten Situation.
aber nicht die häuslichen Möglichkeiten zur Installation einer Photovoltaik-Anlage mitbringt, hat diesbezüglich Pech gehabt.
Und was ist mir anderen Fördermöglichkeiten? Hier ging's explizit darum die Stromnetze zu entlasten. Wer eine Solaranlage ans Netz anschließt belastet es halt, wenn er nicht mal z. B. Überschussladung macht.
Davon abgesehen können dadurch durchaus mehr Mieter von Mieterstrom-Angeboten profitieren. Da wird doch gerade an einer Verbesserung gearbeitet?
BTW: Es werden keine Ferien- oder Wochenendhäuser sowie Ferienwohnungen und Maßnahmen am Zweitwohnsitz gefördert.
Wer sich trotz aller Subventionen, mit denen der motorisierte Individualverkehr in Deutschland gefördert wird, kein Auto leisten kann, oder einfach keines will – sei es wegen der nervigen Parkplatzsuche oder weil es auch mit Elektroantrieb nicht die klimafreundlichste Variante ist – hat Pech gehabt.
Zum Thema "klimafreundlich": https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/ccn/2022/the_net_sustainability_impact_of_shared_micromobility_in_six_global_cities.pdf Grafik 1.
Eigene BEV-PKW können eben vor allen in so einer Kombination wie sie bei der kritisierten Förderung gefördert wurde durchaus deutl. CO2-sparsamer sein als der ÖP(N)V.
Einerseits sieht man, dass der Bus-/Shuttle-ÖPNV deutl. schlechter ist, der auch als Zubringer für den SP(N)V gebraucht wird (und nebenbei brauchen die ÖP(N)V-Fahrzeuge breitere Wege als PKW, wodurch sich SP(N)V auf wenige Hauptstrecken beschränkt, und man kann sie anders als PKW praktisch nicht stapeln, Stichwort Üarkhäuser).
Andererseits wurden dort zwar "Faulheits-" und Scheißegal-/Vandalismuseffekte berücksichtigt (z. B. (E-)Bike-Sharing ist auch deswegen so schlecht, weil es für viele Wege genutzt wird, die sonst gelaufen worden wären und viele der Räder landen auch in Flüssen oder werden sonstwie von den Mietern oder Dritten misshandelt).
Aber z. B. der Faktor Umweltfreundlichkeit durch Entlastung des Stromnetzes z. B. durch Überschussladung wurde nicht berücksichtigt. Auch der Faktor Umwege (was zusätzl. Energieverbrauch usw. bedeutet) des ÖP(N)V ggü. einer Fahrt des Passagiers z. B. mit dem Auto wurde dort nicht berücksichtigt.
Egal wo ich bisher mit dem ÖP(N)V hin bin, der Faktor war immer recht hoch, spätestens wenn was nicht nach Plan lief. Bei meiner letzten Bahn-Fahrt musste ich >100km Umwege fahren um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, als die Bahnfahrt ohnehin ggü. einer Autofahrt verursacht hätte, Pausen, Staus etc. hin oder her. Bin mit der allerletzten Bahnverbindung nach Hause angekommen, obwohl ich über 2h vorher daheim sein wollte. Und dann war bei uns noch eine wichtige ÖPNV-Hauptroute angekündigt ausgefallen. Habe das aber nicht mitbekommen, weil ich eben ab Mo. weg war und erst Fr. heimgekommen bin und sowas immer nur recht kurzfristig angekündigt wird.
Das mit den Parkplätzen liegt oft auch an einer irrsinnigen baul. Verdichtung in Großstädten, wodurch's auch eher Hitzestaus und höheren Lärmfaktor (mehr Reflexionen) gibt. Z. B. durch Parkplätze zwischen Haus und Straße wird der Abstand zwischen dem Hauptteil des Verkehrs und den Haus vergrößert -> sowohl mehr Platz für den Wind um Hitze auch wieder "wegblasen" zu können als auch weniger starke Lärm-Reflexionen -> geringerer Lärmfaktor.
Und ich selbst habe gerne als Kind vor den PKW-Garagen bei uns im Hof gespielt, z. B. Fußball, Federball oder auch mit einem funkferngesteuerten Auto.
notting