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  • DerWoDa

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2013

Ich habe die Befürchtung

dass es künftig entweder zu viele Asylbewerberheime gibt, oder zuwenig moralisch aufrichtige, engagierte Menschen.

Ich meine das so:

Nach meiner Erfahrung, wurden Asylbewerber viel zu oft in irgendwelche Sammelunterkünfte "hinter dem Gewerbegebiet" gesteckt. Damit sich speziell für die Kinder in diesen Heimen eine perspektive entwickeln konnte, bedurfte es stehts aufrichtigen Menschen, welche sich aus Eigeninitiative "dorthin begeben", die Kinder "da raus holen" und was mit ihnen unternehmen. Sei es gemeinsames Spielen mit den eigenen Kindern, oder ins Schwimmbad gehen, oder zum Konzert oder sonst was.

Wirklich keiner möchte behaupten wollen, dass Kinder aus solchen Eintichtungen in irgendeiner Art und Weise die gleichen Chancen hätten, wie ein Kind, dass in einem Privathaushalt in guter Nachbarschaft aufgewachsen ist. Es möchte auch keiner Behaupten, dass der Staat sowas organisiert. Das passierte immer aus Eigeninitiative der Bevölkerung. Zu meist engagierten sich hier ältere Damen aus dem Bildungsbürgertum, deren Kinder schon erwachsen und außer Haus waren, oder durch idealistische Junge Menschen, denen irgendwie die Möglichkeit gegeben war etwas mehr Zeit zu haben als ein Vollzeitberufstätiger - v.a. Schüler, manchmal auch Studenten.

Meine Befürchtung ist nun, dass sich die Anzahl der Menschen, die dieses Engagement zeigen sich nicht über Nacht vermehren. Das war in der Vergangenheit immer schon die Minderheit und vorallem zu wenige.

Auf der anderen Seite kann ich viele Unkenrufer hier beruhigen. "Wenn" diese Art der Solidarität funktioniert, wird die Katastrophe ausbleiben. Einige der gebildetsten und vorbildhaftigsten Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin, kommen aus solchen Einrichtungen. Aber ohne das Engagement der Einheimischen wären denen mit Sicherheit viele Chancen verwehrt geblieben, oder sie wären womöglich auf die Schiefe Bahn geraten.

Was also machen? Man kann eigentlich niemanden dazu zwingen sich zu engagieren. Insbesondere die Rechten nicht. Also müssen es Appelle + Hoffnung tun. Im Moment höre ich noch vielzuwenig Apelle in diese Richtung.

Was mich auf der anderen Seite richtig sauer macht und wofür ich absolut überhaupt kein Verständnis habe ist, wie man es zulassen kann, dass eine ganze Generation beinahe systematisch verblödet (wird). Das Privatfernsehen mit seinen unsäglich Niveau losen Inhalten trägt da vieles zu bei. Und das betrifft bei weitem nicht nur Immigranten. Spätestens, wenn das Elternhaus dieser Art der Verblödung nicht entgegenwirkt ist das Nachmittagsprogramm als nichts anderes als pures Gift. ... "Ja, aber es ist doch keiner gezwungen das Anzuschauen" möchte da einer Einwenden. Dem möchte ich entgegensetzen, dass es vielen Eltern und Kindern nicht klar ist, was das für eine Sch... ist, die da über den Äther, pardon, über das Kabel kommt.

Ich bin an einer gesamtgesellschaftlichen Lösung interessiert und das Einzige was mir aktuell einfällt, wie man diese Probleme angesichts der schieren Masse in den Griff bekommen kann, ist alle Kinder in Jugendorganistionen wie die Pfadfinder, kirchliche Jugendfreizeiten, etc. zu stecken. Die Schulen können das, speziell hier in D auf Grund des 3 gliedrigen Schulsystems nicht leisten, da es verhindert, dass die "kultivierteren" mit den "abgehängteren" zusammenkommen. Die Ausbildung von Problemkiezen und die daher fehlende Durchmischung an den Schulen tut ihr übriges.

Hier sehe ich sehr wohl die Politik in der Pflicht zu handeln und Anreize zu schaffen.

Daher fordere ich folgendes:

- Verpflichtet jedes Kind früher oder später mindestens für 2 Wochen an solchen Jugendfreizeiten teilzunehmen. Erfahrungsgemäß finden die Kids das so toll, dass sie dauerhaft da bleiben.

- Stellt Geld für sowas bereit! Stellt Geld bereit für alles, wo sich die Kinder gegenseitig zu tollen Menschen erziehen! Sozialarbeiter und Jugendhäuser bezahlt man erst dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Die Verhindern i.d.R. schlimmeres und das ist auch gut so. Nur eben alles andere als optimal und Meilenweit entfernt vom Möglichen.

- Sorgt endlich dafür, dass das Privatfernsehen seinem Bildungsauftrag gerecht wird. Es kann nicht angehen, dass Galileo-Mysterie als "Bildungssendung" abgerechnet werden kann. Wahrscheinlich auch noch die Barbare Salesch oder wie? Was ist da die Message? Wir hauen uns solange die Fresse ein, bis ein Gericht das für uns klärt, weil wir das selbst nicht können?

- Eltern müssen dazu genötigt werden im Rahmen des Schulbesuchs ihrer Sprösslinge einen Vertrag zu unterschreiben, welcher die erzieherischen Pflichten der Eltern festhält. Aus dem Bekanntenkreis weis ich sehr genau, wie die Einstellung allzuvieler Eltern ist: "Um die Erziehung kümmert sich die Schule, dafür sind doch Lehrer da. Und wenns schief geht sind die Lehrer Schuld" Das ist m.E. mit nichten so gedacht. Lehrer haben erstrangig den Bildungsauftrag. Erziehen tun die auch, aber zaubern können die nicht. Ein Lehrer für 30 Schüler kann nicht das leisten, was eigentlich 2 Eltern für 2 Kinder tun sollten.

So, jetzt gehts mir schon etwas besser. Wie seht ihr das?

DerWoDa

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