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  • stefan.b

mehr als 1000 Beiträge seit 29.09.2015

Leben die Medien in einer Traumwelt?

Ich stelle mir in diesen Tagen öfter die Frage, ob die Medien in einer Traumwelt leben? Egal wen ich frage, Freunde, Bekannte, Verwandte, Arbeitskollegen, jeder steht dem Flüchtlingsstrom mindestens kritisch bis äußerst negativ gegenüber.

Es mischen sich berechtigte und unberechtigte Ängste mit Zorn auf die hilflose eigene Situation, nichts am Geschehen ändern zu können. Bestenfalls Frauen und Kinder oder Familien sind halbwegs willkommen, die Masse der jungen Männer nicht.

In den Medien sieht man dann auch immer die eher wenigen Frauen und Kinder, hier und da auch mal Familien, aber nur selten die große Mehrheit der Flüchtlinge, die den Menschen hier in den Straßen begegnen und die für Ängste und Unruhe sorgen.

Frauen und Kinder sieht man hier dann auch nur sehr selten. Die in Horden auftretenden jungen Männer, die teilweise sehr aggressiv auf ihr neues Umfeld zugehen und sich damit unbeliebt machen, sieht man hingegen tagtäglich in unseren Straßen.

Die Medien versuchen ein völlig anderes Bild der täglich von den Menschen vor Ort erlebten Realität zu kreieren. Es wird zunehmend eine die Realität verzehrende Lage dargestellt, die es so nicht gibt. Dies fällt auch in vielen Artikeln hier auf.

Selbst alltägliche Dinge wie Warteschlangen vor überlasteten Behörden werden zur Verletzung von Grundrechten stilisiert. Kein Wunder, dass sich da so manches Hartz IV Opfer verkohlt fühlt. Was bei ihm alltäglich ist, soll dort böses Unrecht sein?

Hunderttausende Obdachlose wären froh, wenn man sich auch nur annähernd so intensiv mit ihnen beschäftigen würde, wie mit den Fremden. Viele Familien warten schon seit Jahren auf eine angemessene Wohnung, jetzt warten sie noch länger.

Dies wird freilich nicht von den Medien thematisiert. Die Glaubwürdigkeit der Medien, eigentlich ein wichtiger Pfeiler unserer Demokratie, ist mittlerweile auf den Nullpunkt gesunken. Darüber sollte man bei den Medien ernsthaft nachdenken.

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