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  • DerWoDa

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2013

Re: Ich hab 'ne andere Befürchtung:

VMS Greis schrieb am 22.11.2015 22:31:

Du träumst unrealistische Träume einfach weiter.

Gucksu die Entwicklung in Berlin, Duisburg, anderen Großstädten über die letzten 20 Jahre nur an, also bzgl. Schule, Ghettoisierung, Kinderarmut (auch bei welchen ohne "Migrationshintergrund"), bildungsfernen Schichten, Parallelgesellschaften, Kriminalität usw.

Das hat sich schleichend entwickelt - trotz der vielen "älteren Damen", Sozialarbeitern, ...

Ja, das ist so und es ist ein Drama. Ließ mal bitte in diesem Posting den unteren Absatz in dem ich über meine Erfahrungen hier in der Nachbarstadt schreibe.

http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Deutsche-Willkommenskultur-doch-mehr-als-ein-Spaetsommermaerchen-2015/Re-Die-Integration-von-Gast-arbeitern-selbst-in-der-2-Generation-ist-uns/posting-23945944/show/

Scheint erst mal logisch richtig zu sein. Mann könnte aber auch denken: Der Probleme sind einfach zu viele?
Grad "ältere Damen" vermehr(t)en sich eben nicht so schnell ;-)
Da kannste auch mit Appellen -

Eben, das ist das Dilemma! Es fehlten und fehlen diese Kapazitäten. Daher muss man sich nach Alternativen umschauen. Meine Erfahrung besagt, dass Kinder sich immer gegenseitig Erziehen. Die Integersten Menschen die ich kenne, waren in Ihrer Kindheit/Jugend in Jugendorganisationen unterwegs. Wenn man einen guten Rahmen vorgibt wird, klappt das wunderbar. Wenn die Kids, aber in Neuköln auf der Straße rumhängen, dann fehlt dieser Rahmen. Gegenseitig erziehen tun die sich immernoch, nur halt nicht zu dem was man ihnen wünscht.

Selbst sprichst du weiter unten von

der schieren Masse

und meinst damit wohl die der Migranten.
Und widerlegst deinen Traum damit selber, denn es waren schon als es noch viel weniger Masse gab, zuwenig Leute, die sich engagierten, wie du selber (oben zitiert) schriebst.

Später kommt der Ruf nach Geld - naja, dazu kommentier ich nicht weiter.

Dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Es geht mir darum, dass das Geld so eingesetzt wird dass es auch was bringt. Jugendhäuser/Sozialarbeiter/etc. fällt für mich unter die Kategorie "den Missstand verwalten" und allerhöchsten dafür Sorgen, dass es nicht noch schlimmer wird. Ein Pfadfinderlager kostet außer dem Transport dorthin quasi nichts. Die Jurten kaufste 1 mal. Und ich schätze mal so grob, dass man für ein Jugendhaus inklusive unterhalt, ca. 1000 Jurten + 5000 Schlafsäcke +100000 Bulli-Kilometer kaufen kann. Wenn man dann noch dazu Werbung macht und sagt: Hey, vom Staat bekommen wir xxx €, dieses und jenes haben wir damit organisiert, dann sind die Menschen so begeistert, dass sie aus privaten Schatullen nochmal freudig das doppelte hinterherwerfen. Einfach weil sie sehen, das man mit Geld umgehen und was gutes machen kann.

o Wo weiterhin Geld fehlt, ist bei UHNCR - also für die Versorgung der Leute, die schon länger in Lagern leben - und auch dehalb gen D aufbrechen...

Das ist eine der größten Sauereien* der letzten Zeit. Wer sich dafür verantwortlich zeichnet sollte,... ich weiß es ist keine Lösung und ich wünsch mir das nicht wirklich, aber irgendwie muss ich unweigerlich an Sibirien denken. Ein Monat zu entsprechender Jahreszeit sollte reichen. ...Ich hasse mich dafür das gesagt zu haben, aber es entspricht so grob den Gefühlen die in mir aufkommen wenn ich sowas höre.

Du solltest bedenken, daß alles endlich ist - sogar Wohnraum und andere Unterkünfte.
Wenn du eingangs schreibst:

Nach meiner Erfahrung, wurden Asylbewerber viel zu oft in irgendwelche Sammelunterkünfte "hinter dem Gewerbegebiet" gesteckt.

, dann aber auch von der

schieren Masse

schreibst (und ich ergänze: pro Zeiteinheit), dann zeigt mir das, daß du nicht zuende gedacht hast - also (weiter) träumst...

Da hast Du mich falsch verstanden. Um das klar zu stellen: In den vergangenen 15 Jahren hatten wir Pi mal Daumen 50.000 Asylbewerber pro Jahr. Da wäre ein anderer Umgang durchaus möglich gewesen. Hat man nicht gemacht, wohl vornehmlich auf Grund klammer kassen. Auf der anderen Seite, weiß ich aus dem Kontext Obdachlosenheime, dass man in der Kommunalverwaltung davon ausgeht: Wenn ich ein Obdachlosenheim in der Innenstadt aufmache, dann sieht ja jeder, dass wir ein Problem haben. Ich denke das sind die beiden Hauptgründe, dass es lief wie es lief.

Die Situation jetzt ist eine völlig andere. Wenn es schon damals nicht "für mehr" gereicht hat, wird das bei einer Steigerung der Zahlen um den Faktor 40 jetzt erst recht nicht gehen.

Was unsere Regierung macht ist definitiv verantwortungslos.

Das Problem ist da meine ich folgendes:

Die konservativen und auch die SPD haben wenig Ahnung davon wie die Praxis aussieht. Die können sich glaube ich garnicht so richtig vorstellen, was für Probleme das alles mit sich zieht und welcher Aufwand geleistet werden muss um das wuppen.

Das wirklich schlimme ist, dass die Grün/linke Opposition keinen Einspruch erheben kann, würden sie damit doch die eigenen Ideale verraten.

Das Dilemma hatten wir schon mit Rot/Grün und Hartz 4. Die Konservativen in der Opposition haben natürlich nicht dagene protestiert, dass ihnen jemand die Arbeit abnimmt.

Parteien, die ihre eigenen Ansichten derart verraten sind immer ein Problem, weil die Bürger dann niemanden haben, der ihre Interessen verteidigt.

Im Moment kann man eigentlich nur auf Kretschmann und Palmer hoffen. Denen scheint aufzugehen, dass man, eigene Ideale hin oder her, irgedwo auch realistisch sein muss.

Und genau das habe ich nun auch versucht. Ich behaupte, wenn wir uns nicht darum kümmern und unsere Mittel sinnvoll einsetzen, dann fliegt uns der Laden früher oder später auseinander.

Dass ich der Meinung bin, man solle den Zustrom begrenzen/umleiten/abstellen etc. habe ich absichtlich nicht geschrieben. Das tun andere zur geüge und ist denke ich jedem logisch denkenden Menschen auch klar.

Es geht mir darum, wie wir auf die sich veränderte Situation reagieren können.

Nochmal, wenn wir das nicht machen tut es niemand anders.

grüße

DerWoDa

p.s.: *Die größte Schweinerei ist m.E., dass man sich bei uns darüber ausschweigt, wie es den Flüchtlingen aus sudanesischen Flüchtlingscamps ergeht. Man google "sinai folter afrikaner" Das ist allerdings so starker Tobak, dass ich eigentlich von der Lektüre abrate, wenn man in den nächsten 4 Wochen nochmal lachen will.

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