tomymind schrieb am 22.11.2015 20:07:
warum wir fast keine Flüchtlinge aus der Ukraine hier haben?
Die hätten doch "nur" den Landweg. Haben die zuwenig Geld für Schlepper, oder was?
Anfang 2012 war die Ukraine zweigeteilt:
Der Westen war praktisch Pleite, ein Feind der ehem. Sowjetunion (und hasste dementsprechend noch immer Russland) und einige dort verherrlichten noch immer die Nazis, weil sie damals gegen Russland kämpften.
Der Osten war wirtschaftlich zwar veraltet, aber stabil. Dort wurde das an Russland exportierte Getreide angebaut, Kohle und Uran abgebaut, usw. Die dort lebenden Leuten betrachteten sich entweder selbst als Russen und nicht als Ukrainer (primär auf der Krim, deutlich weniger in der Ostukraine) oder waren zumindest als russlandfreundlich einzustufen.
Dementsprechend orientierte sich der Westen gen USA+EU, der Osten gen Russland.
Je nachdem welche Hälfte gerade den Präsidenten stellte, wurde entweder die ehem. Staatswirtschaft an die USA verkauft, oder Deals mit Russland gemacht.
Stell dir mal kurz vor, 1991 (also vor dem Zusammenbruch der SU) hätte die PDS (SED-Nachfolgepartei) von Russland finanziert in Berlin geputscht, dort die CDU-FDP Regierung abgesetzt und den Kommunismus ausgerufen. Sicherlich hätten Bayern und Baden-Würtemberg sich dann für unabhängig erklärt, und Deutschland hätte einen Krieg gegen Süddeutschland begonnen.
Warum hätten die dortigen Bewohner aber dann den Bedarf haben sollen, ausgerechnet nach Russland zu flüchten? Statt nach Österreich, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien? Ungefähr sowas hast du hier gefragt - nur in Bezug auf die Ukraine.
Die Bewohner der Ostukraine - also dort, wo der Krieg stattfindet! - sind längst nach Russland geflohen, die Leute im Westen die desertierten oder die aus der Ostukraine die nicht nach Russland wollten sind nach Polen gegangen. Bleiben also nur noch die Leute dort, die nicht weggehen wollen oder können.