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  • DerWoDa

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2013

Re: Vor allem "Gast"-arbeiter - Ein guter "Gast" weiß wann er wieder zu gehen ha

sportclub schrieb am 22.11.2015 21:14:

Die damals der Bevölkerung als "Gastarbeiter" verkauften Neubürger sind auch nicht mehr gegangen. Ich wage zu behaupten, die meisten "Flüchtlinge" werden auch bleiben.

Und das obwohl der Türke von damals schlechter behandelt wurde, als der Leiharbeiter von heute. Es ist ja nicht so, als hätten die Arbeitgeber nicht versucht darauf Kapital zu schlagen, oder denen nicht die letzten Drecksarbeiten aufgedrückt, die davor über die gesamte Belegschaft verteilt waren.

Und das mein ich etwa so:

Ein Kumpel hat bei IBM ein Praktikum gemacht, Prozessorsimulation auf FPGA war das meine ich. Ist auch egal. Seinem Betreuer ist am Cola-Automaten eine Flasche runtergefallen. Es hätte ihn 5 Minuten gekostet das sauber zu machen. Dann packt der sein Telefon aus und ruft die Putzfrau. Konfrontiert damit, dass das irgendwie komisch wirkt meinte der: Meine 5 Minuten sind für die Firma teurer als eine Stunde Putzfrau, dass sei so gewollt.

Das lässt sich relativ gut auf die Gastarbeitersituation übertragen. Die Schei**arbeiten wurden ausgegliedert und denen aufs Auge gedrückt.

Zudem muss man die Situation von damals auch sehen. Mitte der 60er war Nazideutschland samt seiner "Sozialisation" noch nicht so lange her, als dass die Leute, vorallem die ungebildeten einen ehrlichen Umgang mit den Gastarbeitern gepflegt hätten. Von rassistischem Verhalten mal ganz zu schweigen.

Auf der anderen Seite gebe ich Attatürk eine erhebliche Mitschuld daran, dass es vorallem in der 2. Generation dann nicht harmoniert hat. Der hat zwar auch viel gutes für sein Land getan und war ein weitsichtiger Mensch. Den dermaßen übertriebenen Nationalstolz, welchen er gefördert hat, ist jedoch bei weitem über das Ziel der Bildung einer Volksgemeinschaft hinusgeschossen und wird den Türken immer wieder zum Verhängnis. Kombiniert mit der Tendenz des Islam sich von allem und jedem abgrenzen zu wollen (Freitag als Feirtag, weil Samstag und Sonntag von Christen und Juden belegt ist, ... das ist tatsächlich die Begründung!) ergiebt sich eine unheilvolle Melange, die es den Ungebildeten nicht einfach macht über den eigenen Schatten zu springen.

Dass viele Türken sich ihre Frauen in der Türkei suchen und dann hierher bringen (dürfen - muss auch erwähnt werden) verhindert im weiteren auch Integration.

Nur eins ist sicher: Die Situation ist heute wie sie ist. Wenn wir, die Leute, nicht das beste daraus machen und uns der aktuellen Probleme annehmen wird sich nichts zum besseren wenden.

Grüße

DerWoDa

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