Ich behaupte: nein, und falls doch nur mit einer Generalmobilmachung
Die russische Wirtschaft, und auch das Militär, sind seit Jahrhunderten von Korruption und Vetternwirtschaft durchzogen. Im russischen militärisch-industriellen Komplex führt das zu erheblichen Ineffizienzen und Qualitätsproblemen.
Beispiel 1: die Panzer. Die russische Panzerarmee sieht auf dem Papier gewaltig aus. Und angeblich haben sie auch den mächtigsten und modernsten Panzer im Portfolio, den T14. Und da fangen die Probleme auch gleich an. Der größte Teil der Panzer ist Hoffnungslos veraltet. Über 12.000 Kampfpanzer sollen sie haben, aber dabei sind eben auch noch hunderte T34 aus dem WK2 und tausende nicht modernisierte T72. Selbst der technisch dem Wunderstück T14 ähnliche T90M wird in der Ukraine massenhaft zerlegt, und der T14 scheint über das Vorserienstadium noch nicht hinaus zu sein.
Beispiel 2 - die Flugzeuge: auch hier verfügt Russland über einige der modernsten Jets weltweit. Theoretisch könnten die mit der NATO Luftwaffe mithalten - aber eben auch nur theoretisch, weil die Jets halt überwiegend am Boden bleiben. Russland konnte trotz drückender Übermacht (10x soviele Kampfflugzeuge) keine Lufthoheit in der Ukraine erringen. Neben diversen Wartungsproblemen liegt das wahrscheinlich an
Beispiel 3: die Raketensysteme. Da gibt es bekanntermaßen ballistische („dumme“) und gelenkte Rakteten. Vom letzteren scheint Russland aber kaum welche (mehr) im Arsenal zu haben. Zumindest ist der größte Teil aktuell offensichtlich umgelenkt. Eine hochmoderne SU35 ohne Lenkwaffen ist aus Sicht einer F35 eine etwas wendigere Zielscheibe. Die SU35 wird nie auf Nahkampfdistamz herankommen. Gleiches gilt auch für die russische Luftabwehr - ohne Lenkwaffen ebenfalls nutzlos.
Beispiel 4: die Logistik. Offenbar hat Russland bis heute nicht genug Militärlaster, die schweres Gerät an die Front verlegen können. Immer wieder tauchen Bilder von zivilen LKWs auf, die Material transportieren. Solange man auf Straßen fährt, ist das alles ok - zumindest bis man sich der Ukraine nährt wo die Straßen mit Drohen und Stoßtrupps gezielt unter Feuer genommen werden. Armeelaster könnten nun ins Gelände ausweichen… wenn man genug davon hätte.
Beispiel 5: das hätte man vielleicht genug, wenn es hinter der Front genügend Mechaniker und Ersatzteile gäbe (und Essen …). Das nächste Problem
Dem gegenüber steht eine ukrainische Armee, die jetzt schon mehr Panzer hat als vor dem Krieg. Der größte Panzerlieferant für die Ukraine ist Russland selbst.
Bei so einem Chaos fragt man sich ernsthaft, ob die russische Aromraketen eigentlich noch ihren Motor haben bzw. ob der anspringen würde. Und ab mal jemand nachgeschaut hat, Ober die Schläuche nicht dicht sind usw.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.05.2022 00:49).