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Avatar von alt_und_naiv
  • alt_und_naiv

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2019

Re: Was genau hat Russland gewonnen

EmDee schrieb am 14.05.2022 11:12:

Uiuiui.

Naja, dann auf:
1. Alleine das Finnland und Schweden in die NATO wollen, ist eine erhebliche Schwächung russischer Interessen. Ansonsten haben Sie natürlich Recht, ich bezweifle aber, dass die Entscheidung der Türkei da abschlägig sein wird.

Vielleicht findet sich ja noch ein anderes Natomitglied mit Verstand.

2. Mich interessiert der Rubelkurs von heute, gestern und morgen nicht die Bohne. Die russische Wirtschaft misst sich an der Wirtschaftsleitung und nicht an Surrogat Parametern, und die wird unter den rein westlichen Sanktionen erheblich leiden - und der Rest der Welt auch.

Die Russen können sich ernähren und mit Energie versorgen, die werden wahrscheinlich auch zu einem viel geringeren Anteil ihre Stellen verlieren, während hier in der EU mit einer wachsenden Begeisterung der Bevölkerung zu rechnen ist.

3. Und das wollen Sie als militärischen Erfolg werten? Ernsthaft? Der roten Armee wurde bis 1989 zugetraut, von der innerdeutschen Grenze innerhalb von 2 Wochen an der Atlantikküste zu stehen.

Zusammen mit den Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten war natürlich erheblich mehr denkbar als mit diesen auf der Gegenseite. Das ist aber nicht wichtig. Wenn unsere Grünen schon als Bittsteller nach Katar u.ä. reisen, Fracking plötzlich als Grün empfinden und Ölbohrungen im Wattenmeer und vermehrter Braunkohlenutzung zustimmen wollen, dann möchte ich mal die Zugeständnisse an Russland sehen, wenn hier bei uns die Energieversorgung zusammenbricht. Es kann natürlich auch sein, dass sie einen transatlantischen Brückensprung vornehmen und sich beklagen, die Verstocktheit der deutschen Bevölkerung müsse streng bestraft werden.

4. Nö, das sind tatsächlich Schätzungen. Und die schwanken - Russland spricht Anfang März von 500 Toten (einzige Angabe offizieller russischer Stellen), dir Nato geht von 9000 bis 15000 Toten aus, dir Ukraine spricht von 20.000 Toten. Die USA schätzen 3000 bis 10.000. Einigen wir uns, dass es mehr Tote russische Soldaten gibt, als ursprünglich von der russischen Administration geplant?

Das sicher, aber es gab weniger tote Zivilisten als in vielen vergleichbaren Kriegen, die von anderer Seite geführt wurden.

5. Und? Hat das was mit dem Wohlfahrtsfond zu tun? Der war Mal prall gefüllt - und durfte seit dem 24. Februar von 200.000.000.000 auf 160.000.000.000 abgeschmolzen sein. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Ich habe die russische Führung für diesen Fond immer bewundert und geglaubt, das die den wie die Norweger verwalten, mit wäre nie in den Kopf gekommen, dass die das als Kriegskasse sehen.

Meditiere mal kurz über den Devisenreservenklau.

6. Der Westen ist durch Desinformation, gegensätzliche Interessen und tatsächlich auch unterschiedliche Ausrichtungen wirklich zerstritten gewesen. Der 24. Februar hat zu einer deutlichen Konsolidierung geführt. Wollen Sie das mit Nickeligkeiten widerlegen?

Während sich im Westen die Regierungen vielleicht annähern, wächst jedoch die Distanz zur Meinung der Bevölkerung.

Zum Thema Propaganda:
Ihnen ist schon klar, dass ich nichts davon getan habe und das für russische Propaganda exakt genauso - durch die gelenkte und zensierte Presse und den unmittelbaren geheimdienstlichen, polizeilichen und militärischen Druck auch in erheblich größeren Maße - gilt?

Ich kann ungestraft sagen, dass in der Ukraine kein Krieg herrscht. Meine russischen Kolleg:Innen dürfen das Gegenteil nicht öffentlich behaupten.

M.D.

[/quote]

Unsere Presse scheint von einem bevölkerungspädagogischen Auftrag überzeugt, der die gelegentliche Verbreitung didaktisierter Wahrheit als akzeptabel erscheinen lässt. Das ist natürlich viel besser.

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