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  • LesenderArbeiter

393 Beiträge seit 19.08.2019

Nicht ganz

osorno schrieb am 13.09.2021 12:02:

Aber von anderer Leute Geld lebt es sich ja so bequem.

Du brauchst den Finanzausgleich teilweise schon, um eine vereinfachte innerstaatliche Besteuerung aufrecht zu erhalten.

Konkretes Beispiel: in Ostdeutschland gehören sehr viele Immobilien westdeutschen Investoren/Eigentümer. Gleiches gilt für Unternehmen. Ursache ist, dass die Treuhand nach der Wende massive Verkäufe an Westdeutsche getätigt hat, die Ostdeutschen waren mangels Kapital nicht in der Lage, sich gleichermaßen an den Privatisierungen zu beteiligen. Im Ergebnis gibt es kaum eine Region, in der so wenig den lokalen Einwohnern gehört und in der so wenig der dort erwirtschafteten Gewinne lokal versteuert wird. Diese fließen ab nach in München, Nürnberg, Frankfurt/M oder Hamburg.

Würde man die Regionen getrennt bilanzieren, so müssten die Münchener zusätzliche Steuererklärungen im Osten abgeben und einen Teil ihrer Steuern dort zahlen. Bei staatsübergreifenden Sachverhälten wäre es völlig normal und üblich, dass Immoblien am Belegenheitsort besteuert werden.

Der Preis dafür, dass man eine zentrale Besteuerung gestattet ist dann, dass die aus manchen Regionen systematisch herausgezogenen Steueraufkommen irgendwie über ein anderes System erstattet werden. Es ist also keine reine Großzügigkeit, dass Bayern an die Region Ost zahlt, sondern eine Gegenleistung dafür, dass die eigenen Bürger ihre Gewinne nur beim FA München einreichen und versteuern dürfen.

Allerdings liegen die Gesamttransfers wohl um einiges über dem herausgezogenen Steueraufkommen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.09.2021 15:03).

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