Warum erwähnt der Telepolis-Artikel davon nichts?
Es gibt Umfragen dazu und auch Macron moniert ständig "anti-französische Stimmungen" im Sahel.
Und warum erwähnt der Artikel all das, was in Mali im vergangenen Jahr konkret passiert ist, mit keinem Wort?
In Bamako begannen vor eineinhalb Jahren große Demonstrationen gegen die französische Truppenpräsenz und gegen Frankreichs sonstige "Präsenz" (s. Franc-Afrique-Regime)
Salif Keita, der angesehenste Musiker Malis, sagte in einer Video-Botschaft an den damaligen Frankreich-hörigen Präsidenten Malis wörtlich:
"Aber du weißt genau, dass Macron, Frankreich Leute schickt, um Malier zu töten. Es sind überhaupt nicht die Jihadisten. Sie verbreiten falsche Gerüchte über den Jihad, aber es sind keine Jihadisten im Norden. Frankreich bezahlt Leute, um Chaos anzurichten, um Malier zu töten."
https://www.youtube.com/watch?v=eci7aU1l8DA
Im letzten Sommer setzte das malische Militär mit einem unblutigen, weil von der Bevölkerung getragenen Putsch die frankophone Regierung ab.
https://bridgesfrombamako.com/2020/08/22/hands-off-my-junta/
Seitdem fordert Macron mehr militärische Unterstützung in der EU ein.
Dabei klagte er über die dt. Bundeswehr, weil sie sich wiederholt geweigert hatte, aktiv an sehr "speziellen" französischen Operationen (Task Force Tabuka) teilzunehmen, und lobte demgegenüber die skrupellose Beteiligung Estlands daran.
https://www.elysee.fr/en/emmanuel-macron/2020/11/16/interview-des-franzosischen-prasidenten-emmanuel-macron-in-der-zeitschrift-le-grand-continent.de
In Mali geht es neben reichhaltigen Bodenschätzen um seine geographische Lage als Zugriff der EU auf Afrika.
Genaueres zu diesem Plan, Afrika solle seine Bodenschätze mit der EU "teilen", hatte Macron damals im oben verlinkten Interview ausformuliert.
Wie z. B. in Syrien werden auch in Mali die (scheinbar?) islamistischen Terrorbanden vom Wertewesten eher aufgebaut als wirkungsvoll bekämpft.