serendipity (1) schrieb am 20.02.2021 11:11:
Natürlich benennt Macron die Absichten hinter "Strategische Partnerschaft mit Afrika" nicht wörtlich, sondern umschreibt sie blumig.
Das ist schließlich sein Job als Politiker, aber es sollte der Job des mündigen Bürgers sein, blumige Behauptungen zu hinterfragen oder zumindest nüchtern zwischen den Zeilen zu lesen, anstatt alles wortwörtlich zu glauben, was Politiker von sich geben.
Hier bin ich sehr mit mit ihnen einverstanden.
Zu: "Wer ist aber die Bevoelkerung? Die sich selbst bedienende Elite oder die viele per Schlauchbot ueber den Ozean fliehende?"
Ich finde sehr interessant, dass Sie die Bevölkerung Afrikas nur als kleptokratische Eliten und Bootsflüchtlinge wahrnehmen, während sich 99% der afrikanischen Bevölkerung weder in den Eliten ihres Landes noch auf der Warteliste für eine Schlauchboot-Fahrt in Libyen befinden.
Bei dieser Meinung bleibe ich aber zunaechst bis auf den Beweiss des Gegenteils. Die Afrikanische Bevoelkerung ist sehr leichtglaeubig, in Sache Politik und Religion. Meine Erfahrung aus Afrika und nicht als Tourist dort.
Obwohl wir hier unter einem Artikel zu Mali kommentieren, ignorieren Sie die Situation in Mali und die Fakten, die ich dazu angeführt habe, leider.
Doch die anti-französische Einstellung in der dortigen Bevölkerung hat sogar Macron wiederholt zugegeben, allerdings unter Ausflüchten à lá "Der Russe ist schuld", z. B. hier:"https://www.lefigaro.fr/international/sahel-macron-denonce-des-puissances-etrangeres-alimentant-les-discours-antifrancais-20200114
Fuer ein Paar Eurocent bekommen Sie immer die notleitende Bevoelkerung auf die Strasse, von der sie dann behaupten es war fuer oder gegen (aus „manipuler“ der roemischen Einheit die „Manipel“ dessen Geschick man sich bediente). Keine Verteidigung von Macron und schon gar nicht von den Franzosen soll das sein. Aber in keinem Fall eine Verteidigung der Afrikanischen Potentate die niemals zoegerten fuer wenige Glimmer Ihre eigene Leute als Sklaven zu verkaufen. Wie glauben Sie denn dass der Sklavenhandel zustanden kam? Europaer liefen durch Afrika und fingen Sklaven ein?? Es geht einfach so weiter wie gehabt ...
Interessant finde ich auch, dass Sie für Ihre Sichtweise ausschließlich "Bekannte und Freunde in A" anführen - klar, Algerien ist ja das Ruhmesblatt der Grande Nation...
Algerien ist kein Ruhmesblatt der Nation die nur Sie als „Grande“ bezeichnen.
Zu: "Frankreich haette wirklich die Macht Afrikanischen Laender gemeinsame Projekte mit China zu untersagen?"
Frankreich hat diese Macht in seinen ehemaligen Kolonien in Westafrika bisher weitgehend ausgeübt mittels Kontrolle über deren Finanzen (u. a. durch das CFA-Regime) und eine Reihe von "Gesetzen".
Der Fall des Franc-CFA ist besonders interressant. Wenn eine gemeinsame Waehrung - Euro hier zB - als Vorteil gesehen wird sollte eine gemeinsame Waehrung in Westafrika ein Nachteil sein? Zumal abgesichert und dem Euro „angehaengt“ ??
Im Ernst jetzt???
Die Mühe, Ihnen dazu Links herauszusuchen, kann ich mir wohl sparen, denn diese Fakten würden Sie auch wieder ignorieren, um sich weiterhin von Macron & Co Sand in die Augen träufeln zu lassen.
Das Alter mir Sand in die Augen träufeln zu lassen habe ich hinter mir gelassen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, die koloniale Zeit ist vorueber und passee. „Liberte, Egalite, Fraternite“ sind leere Worte. Ein Wunschdenken. Ueberall.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.02.2021 22:56).