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  • knarr

mehr als 1000 Beiträge seit 14.05.2007

Reizend

"... Wenn dich also jemand reizt, so wisse, daĂź es deine eigene Vorstellung ist, die dich gereizt hat." Epiktet

Aber es ist eben schwer. Und verursacht zumindest vorĂĽbergehend viel neuen Stress.
Es gilt noch immer die alte Weisheit: Ändere, was sich ändern lässt - und akzeptiere den Rest.

Nein. Die Freiheit nehme ich mir, oder kenne ich nur noch nicht das Handbuch wo geschrieben steht, was ich ändern könnte und was nicht? Es handelt sich um eine Abwägung zwischen Anpassung und Widerstand und gehört nach meinem Wohlbefinden zu den wunderbarsten Dingen, an denen sich das komplexe System wahlweise aufreiben, wenn man sich schon über die Erzeugnisse hiesiger Erziehung ( - "Deutsche wollen" immer, ob weniger von etwas womit maßlos übertrieben wird?) den Kopf daran zerbrechen könnte, wären da nicht zig andere Möglichkeiten Stress physisch zu kompensieren) oder wachsen kann, glaube ich, also revoltiere ich gesund und munter weiter. Daraus entwickelte sich bereits ein Vorwurf, der wie ich meine immer mal wieder anklingt aber einer präzisen Formulierung harrt - weil es ein vermaledeites Spannungsfeld zwischen der Würde des Menschen, in diesem Fall moi, und dem in Gesetzen etabalierten Gegengewicht nämlich das Allgemeinwohl der nationalen Volkswirtschaft, gibt, dass zu überwinden mit einer Nichidentifizierung meiner Gefühle und Gedanken einherginge. Kurz gesagt, ich darf es einfach nicht mehr persönlich nehmen, dass meine Gefühle verletzt und meine Gedanken mit Existenzängsten kontaminiert wurden wie die vieler anderer, als ich einer berüchtigten staatlichen Behandlung als Hilfsbedürftiger ausgesetzt war, die ich als Unrecht empfand. Das Grundgesetz taugt nicht als Anleitung, verspricht auch nicht, dass ich etwas ändern sollte oder gar könnte, allerdings verleiht es unter Umständen das Recht, für den Erhalt der Freiheit das "Recht zu rekultivieren", um das harte Wort Widerstand auf das Motiv zu verjüngen. Außerdem, woran wäre es bitteschön überhaupt wert, zugrunde zu gehen, wenn nicht am Erhalt der eigenen Würde? Der angesprochene Vorwurf funkelt heiß und harrt deshalb weiterhin einer Formulierung, Fred Schirrmacher kommentierte mal "Wir dürfen die nicht gewähren lassen, die Unrecht zu Recht erklären wollen", aber wer sind wir und wenn ja wo denn? Wieviele spielt erstmal keine Rolle, wer scheint bisweilen nur die von Unrecht Betroffenen zu sein, die allerdings nächste Woche indirekt Thema ebendort sein werden, wo über eine nach meiner Erfahrung zurecht als Unrecht empfundenen Drangsalierung durch Behörden verhandelt werden wird („Wenn du nicht tust, was wir für richtig halten, kannst du unseretwegen auch obdachlos werden.“) wodurch die Frage nach der Würde des Menschen durch die als systematisch erkennbare Behandlung (Sanktionsquote stabil um 30% aller "Leistungsempfänger") auf der Waagaschale liegt. Was damit alles verbunden ist, ob Wurzel oder Ursache, daran hängt nunmehr ein nicht unbedeutener Teil der Wirtschaft bis zum "gestressten Deutschen" der gerne weniger Stress hätte und erwägt, mal weniger am smartphone ein nach Computerspielsucht dünkendem social media Verhalten an den Tag zu legen... nicht mal dagegen habt ihr Widerstand geleistet, oops da isser. Jetzt brate ich mir zwei Spiegelei mit Speck, bon apetit!

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