wäre das Thema Stress, dessen Folgen und die Suche nach Hilfe und Auswegen nicht gerade auch mein Thema, könnte ich mit dem Artikel gar nichts anfangen.
Ich beschäftige seit 5 Jahren damit, dass Stress im Kopf beginnt, was all das meint, was im Artikel beschrieben ist. Die Haken an der ganzen Sache sind aber tatsächlich, dass man Gefahr läuft sich durch Achtsamkeit, Meditation und Yoga zum einen zunächst besser selbst ausbeutet, oder sich seiner selbst bewusster und dadurch viel sensibler wird, zum anderen man sich die Dinge irgendwann nicht mehr künstlich schönreden kann ( z.B die Auswirkungen der Arbeitsverdichtung, Lebens-Umstände usw. auf Körper Geist und Seele)
Es reicht eben vielfach nicht, den Umgang und die Einstellung zu den Dingen ( Beobachter sein, nicht in Resonanz gehen, entschleunigen usw.) zu ändern. Denn wenn man die Umstände, die man ändern könnte, nicht ändert, geht man über kurz oder lang an dem Bewusstsein kaputt, dass das, was man tagtäglich an umfangreichen Rahmenbedingungen erlebt und durch das eigene involviert sein paradoxerweise aufrecht erhält, zum einen hochgradig destruktiv/toxisch ist, so was von gar nichts mehr mir einem selbst zu tun hat und man also was ändern muss, z.B sich einen neuen Job suchen. Was wiederum, dank des Damokles - Schwert Hartz 4 und drohender Altersarmut, viel Mut erfordert.
Interessant ist auch, dass man als Kassenpatient keineswegs in den Genuss neuer therapeutischer Ansätze, wie im Artikel beschrieben, kommt, weil die Kassen z.B vielfach nur Progressive Muskelentspannung und autogenes Training als Entspannungsverfahren, Gesprächs- Verhaltenstherapie anerkennen und bezahlen. Mal abgesehen davon, dass man monatelang auf einen Termin bei einem Therapeuten und dann noch mal auf einen Therapieplatz warten muss, Mittel der Wahl sind im akuten Fall eines Zusammenbruchs immer noch Antidepressiva, die bei einer "Lebenskrise" Burnout, Somatisierungsstörung vielfach gar nicht indiziert sind, gravierende Nebenwirkungen haben und beim Ausschleichen des Medikaments massive Probleme machen können. Wenn man an einen restriktiven Therapeuten geriet, die Einnahme verweigert, bekommt man u.U gar keine Hilfe, da keine Therapie gleichzeitig keine weitere Krankschreibung bedeutet. ( der Arzt muss sich nämlich rechtfertigen, warum er krank schreibt, obwohl aktuell keine Therapie medikamentös/ psychotherapeutisch (kein freier Platz) erfolgt)
Lange Rede kurzer Sinn, entweder man hat genug Geld, um privat kompetente Hilfe zu bezahlen, Mut und Wissen/Sachverstand über Zusammenhänge, um sich selbst zu helfen, oder man ist i.d. A... gef...
siehe auch dieser Artikel:
https://www.deutschlandfunk.de/kritik-an-der-achtsamkeitsbewegung-von-innen-ruhig-nach.886.de.html?dram:article_id=373136