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  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Masturbation ist halt steril

"Unser Ziel", so erklärte die Redakteurin einer Landesrundfunkanstalt der ARD, "ist ein Archiv der Gegenwart. Die von uns koproduzierten Filme sollen repräsentieren, was die deutsche Bevölkerung gerade bewegt: Flüchtlingskrise, Europa, aber auch Umwelt, Coming-of-Age, Cybermobbing."

Da möcht ma doch gern wissen, woher die Redakteurin weiß, was die "deutsche Bevölkerung" bewegt. Am Ende gehts garnicht um die "deutsche Bevölkerung" sondern ums zahlende Publikum und dessen Zahlungsbereitschaft, bzgl Repräsentativität ist das nicht das selbe.
Und wieso soll sich die "d.B." anschauen was sie sowieso bewegt statt in Bewegung gebracht zu werden? Ist der Auftrag von ARD Kritik oder Affirmation?
Kann es sein daß Arbeiter nur ins Kino gehn um sich eskapistisch abzulenken mit Beziehungsproblemski der "oberen Mittelschicht" statt streitend / nachdenklich aus dem Kino zu kommen weil dann der Abend versaut ist? Deutscher Film auf dem Niveau von https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_Courths-Mahler?
https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Werner_Fassbinder
Früher gabs wenigstens noch Skandale.

Während nur wenige Autorenfilmemacher erklärten, sie wollten die Zuschauer nicht nötigen, "etwas Bestimmtes zu denken", und verfolgten "keinen pädagogischen oder didaktischen Ansatz", versteht sich das Gros der Interviewten als Themensetzer und Aufklärer:innen über "gesellschaftlich relevante Sachverhalte" (Regisseur).

Die selbe Frage: Woher wollen die wissen was das Publikum will? Machen (obere) Mittelschichtsfilmer nur Filme für die obere Mittelschicht weil nur die obere Mittelschicht sich für solche Filme zahlungskräftig interessiert.
Ist "gesellschaftlich relevant" nur was die obere Mittelschicht interessiert?

Während "gefördert wird, was Deutschland braucht", so formulierte es Regisseur Dominik Graf bereits 2012 in der Zeit (Graf 2012), gelingt es mit dem Filmförderkomplex offenbar nicht, Diversität und Pluralität zu verwirklichen.

Woher behauptet Thomas Wiedemann es besser zu wissen?

Am Ende dient der deutsche Film dem Gespräch der oberen Mittelschicht über sich selbst.
Masturbation ist halt steril. Zugegeben, macht Spaß. Aber das Hirn weiß zwischen Selbst- und Fremdberührung zu unterscheiden und irgendwas fehlt.

Die Heimbildschirme werden größer, das Streaming wird besser.
Aber auch Netflix geht künstlerisch die Puste aus. Wo bleibt Nollywood?

Nicht vergessen: Jeden Sonntag Filmanalyse
https://www.youtube.com/channel/UCN29LJGZ8FY30ysxdTnDsaw/videos?view=0&sort=dd&shelf_id=1
Könnt der Neuber den für TP gewinnen? Suchsland nervt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.06.2021 18:48).

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