Arutha schrieb am 20.06.2021 20:12:
Ach komm schon.. ist doch noch nicht so lange her.. Das Boot, z.b. von 1981, und die Feuerzangenbowle von 1944..
Bang bum bang und Lommbock sind doch auch ganz ordentlich, und die sind erst aus dem Jahre 1999 bzw 2001.
Würde man das Boot heute drehen, es käme ein ziemlicher Schrott raus, voller historischer Fehler (also wirklich ganz krasse Schnitzer, was die U-Boote und den U-Boot Krieg an geht..von der Sorte, dass sich einem nicht nur die Fußnägel rollen, da will man gleich abschalten am liebsten, weil das so daneben und fast schon Satiretauglich ist.. ), dafür mit fiesen und unnötig brutalen, aber dafür meist dummen Nazis, mindestens einer Lesben-Liebesgeschichte mit einer der guten, einem moralisch stets überlegenen französischen Widerstand. Und natürlich ständig vergewaltigende Nazis und so was.. und alles schön politisch korrektisiert.
Oh wait. Just happened.
Und Lommbock ist ganz nett. So wie auch "ein Tick anders" oder "Vincent sucht Meer" oder Soul Kitchen.. aber die sind eben auch nur "ganz nett".
Filme vom Format von z.B. "Fight Club" oder "Taxi Driver", "Sieben" oder "Pulp Fiction" oder "Dogma" oder "Delicatessen" oder "Die Stadt der verlorenen Kinder" oder so was wie "Harold und Maude" findest du in Deutschland aber eher selten bis gar nicht. Kann das deutsche Kino einfach nicht. Deutsches Kino kann einfach nur Oberflächenkino oder politisch weichgespültes, korrektes Kino mit einem "Bildungs- und Erziehungsauftrag" und dem Holzhammer als Methode. Da muss immer die moralische Botschaft eingetrichtert werden, das Publikum darf ja nicht selbst denken und interpretieren müssen. Allenfalls noch so was wie "Lola Rennt" war hier noch mal eine echte Ausnahmeerscheinung im deutschen Kino...