Schon seltsam, dass Argentinien mit viel weniger Geld die viel besseren Filme macht. Unprätentiös, zuweilen amüsant, gesellschaftspolitisch bissig oder auch 'nur' spannend und unterhaltsam sind viele argentinische Produktionen, bei denen anfangs stets eine Unmenge an Filminstitutionen aufgeführt wird, die auch noch einen Batzen beigesteuert haben, was den Aufwand für die Finanzierung erahnen lässt.
Deutsche Produktionen sind meist bemüht korrekt, didaktisch und / oder ausgezeichnet durch erbärmliche Dialoge, sozusagen nach dem Motto dem Volk aufs Maul geschaut und dann das Gegenteil ins Drehbuch geschrieben. Der Kardinalfehler ist eigentlich meist die Übertriebenheit, die Schraube ist stets mindestens eine Umdrehung zu viel eingedreht, bei Komödien genauso wie bei Dramen. Nicht mal bei teuren Serien kann man drauf verzichten, da wird eifrig chargiert, oder, wie etwa bei Bad Bank per Kamera und Schnitt eine Hektik produziert, dass einem schlecht wird beim Zuschauen. Weil - unter Bankern gehts eben hektisch zu und man traut den Zuschauern nicht zu, dass sie das einfach so merken. Man muss es ihnen in jeder Sekunde sozusagen mit grosser Leuchtschrift mitteilen.
Viel weniger wär meist mehr.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.06.2021 22:54).