Es ist natürlich völlig unsinnig zu behaupten, es gäbe keine globale (Pseudo-)Elite, die mittels ihrer enormen Kapitalsummen ihre Ziele auf der Welt voranbringt (billige Ressourcen und dazu gehört halt auch die Arbeitskraft, die durch Migration verschoben wird).
Beispiele sind hier natürlich allen voran Milliardär Soros, der bei mehreren Gelegenheiten direkt in Migrationsströme eingegriffen hat.
Trotzdem alles Einbildung? Wie wäre es mit Warren Buffet (https://de.wikiquote.org/wiki/Warren_Buffett):
Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.
Natürlich sind wenig bis nichts Besitzende hier alle zusammen die Opfer, Kapital ist der große globalistische Gleichmacher und kennt keine ethnische Zugehörigkeit, keine Hautfarbe und keine Religion, keine sexuelle Orientierung, es beutet alle aus, so gut es kann.
Und dass Flüchtlinge immer die Schwächsten sind, entspricht ebenso nicht meiner Erfahrung, denn denen hat man, anders als einheimischen Niedrigstlöhnern und Arbeitslosen (welcher Ethnie auch immer), nicht ihr ganzes Leben lang medial vermittelt, dass sie nutzlos sind das Land ohne sie besser dran wäre.
Bei so ziemlich allem anderen muss ich Herrn Konicz allerdings zustimmen.
Seine Kritik trifft die AfD endlich ins Mark, was ich von linker Seite lange vermisst habe. Die AfD will ja Alternative sein und eben das ist sie nicht, schon gar nicht für Deutschland allgemein, sondern bestenfalls für die Privilegierten, die in der AfD fordern, man wolle sich die besten Migranten gerne als billige Arbeitskräfte raussuchen, aber die ganze "nutzlose Baggage" solle doch bitte abhauen. Das ist halt Ausbeuterdenken in Reinkultur.
Die AfD engagiert sich eben in keiner Weise für Minderprivilegiert (Nichtbesitzende) Deutsche, sondern ist mit deren Ausbeutung über Arbeitszwang via Hartz-IV sehr zufrieden und will den Arbeitsmarkt weiter deregulieren, damit noch viel mehr Menschen zu noch viel niedrigeren Löhnen ausgebeutet werden können, sie ist halt wie die FDP vor 25 Jahren oder eben eine FDP 2.0. Nur dass heute, nachdem das Wunderprogramm der FDP (Neoliberalismus) seit 25 Realität ist, dessen Scheitern jedem vor Augen ist (Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Schere zwischen arm und reich, soziale Spannungen etc.pp). So dreist muss man erstmal sein, angesichts dieses gigantischen Misserfolgs des eigenen Wirtschaftsprogramms eine noch konsequentere Umsetzung desselben zu fordern, um angeblich die Probleme zu lösen, die man selber geschaffen hat.
Letztenendes ist die AfD auch nichts weiter als eine geschickte Masche der Tarnung der globalen Kapitalinteressen: Nachdem das neoliberale Programm der FDP/AfD für die große Masse der in Deutschland lebenden Bevölkerung nur Nachteile und Verarmung gebracht hat, wird jetzt auch noch unglaublich frecher Weise die Schuld für die Probleme der letzten Jahrzehnte den seit 3 Jahren anwesenden Migranten in die Schuhe geschoben und man geriert sich als "Verteidiger der Deutschen". Das ist der Gipfel der Widerwärtigkeit.
Dabei gibt es tatsächlich einen deutschen Nationalismus, auf den man sich berufen kann, aber der war eben ein System der Marktwirtschaft mit Ziel des Allgemeinwohls. Die Anfänge für das Denken gehen noch auf Friedrich den Großen zurück, der in genau diesem allgemeinen Wohl die alleinige Existenzberechtigung des Staates und seiner selbst sah und der die größte Gefahr immer als von Partikularinteressen ausgehend verstand. Darum wehrte er der Korruption in der Beamtenschaft, regulierte die Wirtschaft, wenn er es für das Allgemeinwohl für sinnvoll erachtete. Was nicht bedeutete, dass Preußen erstarrte, sondern im Gegenteil durch jede nur denkbare Innovation (staatlicherseits) gefördert wurde, so dass es mehr erblühte als jede andere Land in Europa, auch als das damals schon die ganze Welt ausbeutende Vereinigte Königreich.
Mit Erstarken der Industrie und damit des Kapitals wuchs in Deutschland unter Wilhelm II. (also nach Bismarck) eine der größten sozialdemokratisch-/sozialistischen Bewegungen der Welt heran, die immer wieder regulierend in die Politik eingriff und so den Staat auf Kurs des Allgemeinwohls hielt, während Arbeiterrechte in Amerika oder Großbritannien in der Praxis quasi unbekannt waren, Arbeiterführer dort durch die organisierte Kriminalität oder die Justiz ermordet wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Sacco_und_Vanzetti).
Dabei reichte die Wirtschaftsleistung sogar noch aus, um Teilen von Afrika die rasche Entwicklung zu ermöglichen, natürlich immer mit dem Ziel, irgendwann auch Gewinne aus den Investitionen zu erhalten, aber das trifft auch auf Friedrichs II. Aufbauarbeit in der Mark Brandenburg zu.
Deshalb war das Deutsche Reich unter Wilhelm II. dem globalen Kapital auch ein riesiger Dorn im Auge, der beseitigt werden musste, denn ein einigermaßen am Allgemeinwohl orientiertes System, das dazu auch noch auf Bildung seiner Bürger setzte und dadurch alle anderen Staaten der Welt durch seinen Erfolg überflügelte, durfte natürlich nicht das Paradigma werden, denn es stand dem ausbeuterischen Imperialismus in Vielem diametral entgegen (trotz existierender Parallelen, es funktionierte ja marktwirtschaftlich).
Bei all dem geht es nicht um eine deutsche Ethnie. Es geht um dieses System, das sich in Deutschland entwickelt hat, das wir Älteren noch in Teilen aus der "alten BRD" kennen (vor der neoliberalen Revolution seit 1990). Das System, das, soweit es heute noch funktioniert, unserem Land so viel Produktivität ermöglicht, dass wir die halbe Welt mit Geldern unterstützen und dennoch in einigem (für Viele schnell dahinschmelzendem) Wohlstand leben können.
Wir müssen uns bewusst werden, dass eine wirklich soziale Marktwirtschaft keine Utopie ist, sondern früher eben einmal (unvollkommen und verbesserungswürdig) Realität war, die uns durch Kriege, Gewalt und später Meinungsmanipulation weggenommen wurde. Und dass wir so ein System jederzeit wieder installieren können, wenn wir es wollen.
Aber dazu müssen wir eben aufhören, uns aufspalten zu lassen in (Pseudo-)Linke, (Pseudo-)Nationale, Ethnien, Religionen, Alte, Junge, Frauen, Männer, Schwule, Heteros (und hundert weitere LGBTQ+*) und was man sich alles noch so ausdenken mag. Das alles hat, recht verstanden, seine Berechtigung.
Dieser Artikel ist dabei ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Zum Schluss noch mein Lieblingszitat zum deutschen Nationalismus vom liberalen deutschen Intellektuellen Victor Klemperer, der später von den Nazis verfolgt wurde:
Ich bin für immer deutsch, deutscher Nationalist, die Nazis sind undeutsch.
(Zitiert aus dem Kopf nach dem Buch "Das Volk ist ein Trost")
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.04.2019 13:40).