In Kanada - echtes Einwanderungsland mit hervorragenden PISA-Ergebnissen bei Migranten - werden die Kinder einerseits ins kalte Wasser geworfen und nehmen sofort am normalen Unterricht teil, und erhalten parallel dazu Sprachunterricht. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Nur: dabei kommt es auf die Quantität und Qualität der Kinder an. Nur wenn die fremdsprachigen Kinder eine kleine Minderheit innerhalb der Klasse bilden, besteht der Druck schnell die Landessprache zu lernen, und den anderen Kindern nicht zu schaden. Und nur wenn sie bildungshungrig und aufgeschlossen sind, bringt paralleler Sprachunterricht wirklich etwas.
Kanada beschränkt seine Zuwanderung quantitativ und qualitativ. Es kommt nur eine jährlich festgelegte Zahl ins Land, und es ist hauptsächlich qualifizierte Zuwanderung.
Bei uns ist es das glatte Gegenteil. Chaos pur. Zu viel Zuwanderung aus den bildungsfernsten, rückständigsten Ländern und Regionen dieser Welt. Der Autor beschreibt die Probleme, ohne die Ursache zu benennen.
Übrigens: meine Frau ist Russin. Deutsch hat sie hier in sechs Monaten erlernt (nachdem sie sich vorher schon in Russland gebüffelt hat). Sie hat (unnötigerwiese) diverse Kurse besucht. Ihre Erzählungen von dort sprechen für sich. Wenn man beinahe zwei Jahrzehnte gelernt und diverse Abschlüsse gemacht hat, dann erlernt man in ein paar Monaten eine neue Sprache und Kultur. Wenn man dagegen in seinem Leben nur zwei oder drei Jahre auf einer Grundschule war, kaum lesen und schreiben kann, dann hat man das Lernen nicht gelernt. Dann fehlen die Basics um hier je irgendwann anzukommen. Dann bleibt nur die Parallelgesellschaft. Und die Mißachtung von Bildung wird vererbt.
DAS ist das Problem.