Ich denke mal die Menge der Personen und der Wille zur Integration macht den Unterschied zu den Aussiedlern in den 90er-Jahren.
Der Wille zur Integration korreliert stark mit der Notwendigkeit zur Integration.
Die Notwendigkeit zur Integration ist hingegen wiederum abhängig davon, ob das Verhältnis zwischen Ertrag und Aufwand bei der Integration grösser ist, als bei der Nichtintegration.
Der Aufwand zur Integration ist seit den 90ern in etwa gleich geblieben, oder eher noch gesunken.
Das lässt schliessen, dass der Ertrag der Integration im Verhältnis zum Ertrag der Nichtintegration gesunken ist.
Klar, wenn man einziger Türke in einer Klasse mit 20 Deutschen ist, dann hat man viele Vorteile von einer Integration.
Wenn man dann in den Arbeitsmarkt kommt und gutes Deutsch eine Voraussetzung ist, dann ist das ebenfalls ein grosser Vorteil der Integration.
Das ist aber heute oft nicht mehr gegeben.
Etwas übertrieben ist es doch so: Leute kommen nach Deutschland, verstehen kein Deutsch, finden Arbeit in der unter Kollegen türkisch gesprochen wird, leben in Vierteln in denen man im Lokalen Laden auf türkisch kommunizieren kann, und in denen auch die Mehrheit der Bewohner besser türkisch als Deutsch spricht, schicken ihre Kinder in Schulen in denen die absolute Mehrheit türkisch spricht, und alle Dokumente im Umgang mit Ämtern, Versicherungen, Banken sind auch auf türkisch erhältlich. Nur der Lehrer der Kinder ist (noch) deutschsprachig, zu mindest im Unterricht.
Klar tendiert der Vorteil (zu mindest kurz und mittelfrstig) der Integration gegen null, während der Aufwand der Integration immens ist.
Im Vergleich dazu ist der Aufwand der Nichtintegration sehr gering, weil ja alles notwendige auch relativ bequem ohne Deutsch geht