Hört sich gut an, ist aber realitätsfern.
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Wie willst du da mehrsprachingen Fachunterricht machen? Und welche Sprache willst du bevorzugen? Leider ist es nämlich so, dass sehr viele der neuen Migranten auch kein Englisch können.
Über diese Probleme kann man diskutieren, wenn man Angebote zumindest da machen kann, wo sie möglich sind - was in vielen großstädtischen Umkreisen durchaus der Fall wäre, wenn man Angebote nur entsprechend zielgerichtet einrichtet.
Nur scheitert das dann schon an geeignetem Lehrpersonal und der Organisation.
Aber darüber könnte man diskutieren, wenn das überhaupt eine Rolle spielte, denn im Moment scheitert es schon an der Ausstattung des bestehenden und recht hemdsärmelig angebotenen DaZ-Unterrichts, der nicht mal versucht, mehr zu sein als Nachhilfe für einzelne Deutschprobleme.
Also, solange schon für das einfachste (und schlechteste) Modell nicht genug Mittel zur Verfügung stehen, muss man nicht lange grübeln, ob bessere Modelle auch wirklich tatsächlich in jedem Winkel der Republik in Reinform zu realisieren sind.
Obwohl, muss man vielleicht doch - wenn man einen Grund sucht, warum man gar nicht erst anfängt, sich in Richtung besserer Ausstattung und besser Unterrichtsmodelle zu bewegen. Klappt ja auch in anderen Bereichen (beispielsweise am örtlichen Bahnhof: "Tunnel, damit man von der einen Seite der Gleise zum Bahnhof kommt? - ja, aber der müsste dann behindertengerecht ausgebaut sein, und die Wartungskosten für Aufzüge ... das lässt sich nun wirklich nicht finanzieren." Was tatsächlich ein nach der letzten Besprechung von Politik und Bahn genannter Grund war, warum die 90% Fußgesunde weiterhin den Zug verpassen müssen.)