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  • Denken hilft wirklich

562 Beiträge seit 10.07.2022

Wer die Angst vor einer Deindustrialisierung Deutschlands beseitigen will

Wer die Angst vor einer Deindustrialisierung Deutschlands beseitigen will, beruft sich in der aktuellen Debatte meist auf die deeskalierende Wirkung von Maßnahmen wie Preisdeckeln oder der Übergewinnsteuer.

Das ist leider nicht ganz korrekt. Der beruft sich eher darauf, dass ich in den bisher 60+ Jahren meiner Lebenszeit regelmäßig alle 20 Jahre die Untergangspropheten von der Deindustrialisierung Deutschlands reden habe hören. In den 1970/80ern ging es um das Ende von Kohle und Stahl, ein bisschen später um das Ende der Textilindustrie, eingestreut war mal das Ende der optischen und Auto-Industrie, weil die nach Japan floh, zwischendrin mal auch der Aufstieg Indiens zum Herrscher der Welt usw usf. Von dem Ende der Unterhaltungselektronik, der Computer- und Handy-Industrie gar nicht zu reden und irgendwann stand auch die chemische Industrie vor dem Untergang, weil die Saudis alles viel billiger und besser machen werden. Soll heißen: so jemand weiß diese Angst einzuordnen als das, was sie ist, nämlich ein Mittel zum Zweck in der öffentlichen Diskussion. Nicht umsonst hat ja die AfD diese Angst auch entdeckt.

Die oben genannten Industrien, die vom Untergang bedroht waren, waren je nach Zeitpunkt alle verschieden. Die aufgeführten Gründe waren aber immer die gleichen: zu hohe Steuern, zu hohe Energiepreise, zu hohe Löhne, zu viel Freizeit und Urlaub. Womit wir dann bei dem zitierten "Ökonom Daniel Stelter" wären, der das Singen dieses Klagelieds anscheinend zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Ich denke, man muss sich den Hr Stelter momentan als extrem unglücklichen Mensch vorstellen, weil im UK gerade eine Premierministerin genau nach seinem Geschmack bei der Realisierung ihrer und seiner Vorstellungen den Laden krachend an die Wand gefahren hat.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.10.2022 17:25).

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