Wer Vermögen hat, sei es auch nur ein Haus, der hat immerhin etwas zu verkaufen. Selbst wenn die Immobilie nicht in einer der Top-Lagen verortet ist.
Wer in prekärer Beschäftigung ist, der wird kein Vermögen aufbauen können. Wenn er nicht erbt, wird sich das auch so bis ins Rentenalter fortsetzen. Die prekäre Beschäftigung hat dann zur Folge, dass auch eine sehr niedrige Rente abfällt. Damit schnappt die Falle zu.
Wie kann man das bekämpfen?
Natürlich mit besseren Jobs. Aber das wird man ein paar Milionen Menschen in Deutschland nicht bieten können. Das "Jobwunder" in Deutschland ist bei Licht betrachtet keines. Tatsächlich wurden nur die Statistiken frisiert. Darauf möchte ich hier nicht weiter eingehen. Einen besseren Job zu bekommen fällt für die meisten der Betroffenen aus, da man schon eine überdurchschnittlich hohe Qualifikation benötigt um einen wirklich gut bezahlten Job zu bekommen.
Noch besser jedoch ist ein Fond und eine Rente nach Schweizer Modell. Der Fond soll die Produktionsmittel Boden und Kapital in die breite Masse bringen. Dazu wird ein kleiner Anteil an jeder Transaktion mit einer Abgabe belastet, die in den Fond gezahlt wird. Das kann von einigen bruchteilen eines Euro-Cent bis hin zu Abgaben in Höhe von Maklerprovisionen reichen. Selbst nicht bewertbare Assets sollen mit Beteiligungen belastet werden, wie zum Beispiel Patente und Marken. Ziel ist, über rund 20 Jahre einen Fond in der Größenordnung von rund 2 Billionen Euro nach heutiger Kaufkraft aufzubauen. Bei Gesamtsteuereinnahmen von rund 800 Mrd Euro pro Jahr wäre dieses Fondvolumen durchaus realistisch. Für die Anschubfinanzierung werden Schulden in Höhe von rund 300 Mrd Euro gemacht, die nach Ablauf von 25 Jahren zurückgezahlt werden.
Wenn der Fond vollständig gefüllt ist, wird von den Gewinnen ein nicht unerheblicher Teil ausgezahlt. Die verbleibenden Anteile sind für das weitere Anwachsen des Fonds und für den Inflationsausgleich gedacht. Als Zielvorgabe wird eine Gewinnausschüttung von rund 80% angestrebt. Bei einem nicht unrealistischem Gewinn von rund 7% wären dies bei 2 Billionen Fondvermögen rund 140 Mrd Euro. Davon 80% sind rund 110 Mrd Euro. In 2015 gab es rund 550.000 Rentenzugänge. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung kann mit dem 5-fachen gerechnet werden, die in das rentenfähige Alter kommen, also rund 2,5 Millionen. Teilt man die 110 Mrd auf die 2,5 Millionen auf, die das 65. Lebensjahr erreicht haben, würden pro Kopf 44.000 Euro anfallen. Das ist jetzt kein Vermögen, das einen vom Hocker haut, aber es ist viel mehr als bittere Armut. Verstirbt jemand zuvor, so wird sein Vermögen eingefroren und seinen Erben ausbezahlt.
Kommt jetzt noch das Schweizer Rentenmodell hinzu, in dem jeder einzahlt, auch der Beamte, der Freiberufler und der Unternehmer, dann kommt eine Mindestrente von rund 1.200 Euro pro Monat raus.
Der Fond muss langsam aufgebaut werden. In den Anfangsjahren können nur Vermögen von vielleicht 5.000 Euro ausbezahlt werden. Das Schweizer Modell aber greift sofort.
Dieses Modell kann niemandem in einem prekären Job das Leben verbessern. Aber sicher ist, dass er im Alter nicht Flaschen sammeln muss. Ganz im Gegenteil wird er sich auf einen vielleicht bescheidenen aber selbstbestimmten Lebensabend verlassen können.
Traurige Realität jedoch ist, dass abgesehen von der AfD, die als einzige Partei das Schweizer Modell und die für den Fond notwendige Direkte Demokratie fordert, sich keine Partei für die Abschaffung der Altersarmut stark macht. Selbst die Linke will das Geld ja nicht den Menschen geben, sondern dem Staat. Dort wird es für die fetten Pensionen und üppigen Altersruhegelder für die Angestellten im ÖD ausgegeben.
Das Hauptproblem der Armen in diesem Land ist, dass sie den falschen Versprechen der Altparteien glauben. Sie wurden seit Jahrzehnten belogen und sogar verraten. Und trotzdem wählen sie ihre Peiniger wieder und wieder oder sie resignieren und gehen gar nicht wählen.