Feldor schrieb am 11.10.2023 11:21:
Mir scheint allerdings, dass Sie hier einem grundlegend falschen Verständnis von Wissenschaft aufgesessen sind. Wissenschaft lebt vom Diskurs, vom Widerspruch
Der Widerspruch muss aber wissenschaftlich begründet bzw. begründbar sein. Das Bauchgefühl ist unwissenschaftlich. Wenn beispielsweise Herrn Drosten im Anschluss eines wissenschaftlichen Vortrages von einer vermutlich extra angereisten Gruppe vorgeworfen wird, er würde töten, durch die Impfung, dann ist das kein belebender Diskurs und kein erkenntnisfördernder Widerspruch.
Der ... Satz "Hört auf die Wissenschaft" ist daher absolut unwissenschaftlich und das eigentliche Problem:
Nein, das Problem sind Menschen, darunter auch Politiker, die meinen, durch Laberei und Extremgoogeln zum Experten werden zu können und die dann glauben, befähigt zu sein, einen alternativen Standpunkt einnehmen zu können. Wenn man keine Ahnung hat, hört man auf die Wissenschaft. Das Problem ist, dass heute jeder meint, Ahnung zu haben. Teilweise führe ich das auf die Informationsflut und einer Bestätigungskultur zurück, in dem die Gültigkeit einer Behauptung anhand des Verhältnisses von Like zu Dislike gemessen wird. Im Falle des heise-Forums Grünfärbung als Beweis, sozusagen.
es ist auch nicht Aufgabe der Wissenschaft, absolute Wahrheiten zu verbreiten.
Nein, das ist es nicht, es wäre in der Tat unwissenschaftlich, zu behaupten, man hätte die absolute Wahrheit gefunden. Würde kein ernstzunehmender Wissenschaftler versichern. Es geht in vielen Wissenschaften ohnehin nicht um das Auffinden einer absoluten Wahrheit. "Impfung kann leben retten" ist im Prinzip keine Wahrheitsaussage, sondern eher eine statistische.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.10.2023 12:21).