Annando schrieb am 11.10.2023 12:13:
Feldor schrieb am 11.10.2023 11:21:
Mir scheint allerdings, dass Sie hier einem grundlegend falschen Verständnis von Wissenschaft aufgesessen sind. Wissenschaft lebt vom Diskurs, vom Widerspruch
Der Widerspruch muss aber wissenschaftlich begründet bzw. begründbar sein. Das Bauchgefühl ist unwissenschaftlich. Wenn beispielsweise Herrn Drosten im Anschluss eines wissenschaftlichen Vortrages von einer vermutlich extra angereisten Gruppe vorgeworfen wird, er würde töten, durch die Impfung, dann ist das kein belebender Diskurs und kein erkenntnisfördernder Widerspruch.
Derart scharfe Formulierungen ("töten") kamen aber nur von einer sehr kleinen Gruppe. Die meisten Leute, die Herrn Drosten kritisiert haben, sind sicher nie so weit gegangen, ihm irgendwelche Tötungsabsichten zu unterstellen. Wer suchet, der findet, es wird also immer irgendwelche kleinen Grüppchen geben, die in einer Frage besonders radikal auftreten. Die Frage ist allerdings, ob man selbst vielleicht eine falsche Wahrnehmung hat, wenn man glaubt, dass diese kleinen Grüppchen repräsentativ für alle Kritiker gewesen sind. Herrn Streeck, der ebenfalls Wissenschaftler ist, aber eine andere Position als Herr Drosten vertreten hat, wurde ja auch alles mögliche unterstellt, und wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, wurden Kritikern der Corona-Politik ebenfalls Tötungsabsichten vorgeworfen. Das Thema war einfach derart kontrovers (und wie ich feststellen muss, scheint das auch immer noch so zu sein), dass da von allen Seiten teils überzogene Anschuldigungen kamen.