Das Smartphone ist immer in Reichweite und somit auch Nachrichten aus aller Welt. Viele erhalten sogar Push-Nachrichten von einem Newsfeed (ist bei den meisten Smartphones voreingestellt).
Hinzu kommt, dass uns durch das "mediale Trommelfeuer" ein "Krisen-Dauerlauf" suggeriert wird. Der Live-Ticker und die Eilmeldung sind hier beliebte Mittel, früher war es der Brennpunkt nach den Hauptnachrichten. Richtig begonnen hat das meiner Meinung nach mit der Bankenkrise 2009. Die Atempausen wurden dann immer kürzer und mittlerweile reiht sich eine Krise an die nächste (Corona, Ukraine-Krieg, Israel-Krieg).
Das "mediale Trommelfeuer" kann aber nur wirken, wenn es auch "einschlägt", bzw. der "Einschlag" wahrgenommen wird.
Früher wäre das gar nicht möglich gewesen, erst mit der Nutzung des Internets und der Entwicklung der Smartphones konnten Informationen rund um die Uhr gesendet werden. Wir werden mit Nachrichten gefüttert (Newsfeed) und mit der Nase darauf gestossen (Push). Ich fühle mich alleine durch diese Begrifflichkeiten an ein Dealer - Verhalten erinnert und benehme mich auch selbst wie ein Süchtiger, wenn der erste Griff am Morgen zu meinem Smartphone geht, welches neben dem Bett wartet.
Die Lösung ist gleichermassen einfach, wie sie (für einen Süchtigen) schwierig umzusetzen ist.
Null-Diät vom "Newsfeed", die "Einschläge" des "medialen Trommelfeuers" ignorieren, oder am besten gar nicht wahrnehmen. In zwei Wochen Nachrichten-Pause geht die Welt nicht unter, aber mir geht es besser. Und wenn die Welt doch untergeht, bekommt man das auch ohne Smartphone ziemlich zügig mit.
Ich war jetzt zwei Wochen in Süd-Frankreich, bin mit einer Laune zurückgekommen, die genauso gut war wie das Wetter, schaue die Nachrichten und erfahre vom Angriff der Hamas. Und schon streife ich wieder durch meine Lieblingsforen und gebe Kommentare wie diesen hier ab, während ich mich zurücksehne nach Südfrankreich. Ist ja schon irgendwie schizophren...
Ich mache jetzt wieder Pause.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.10.2023 13:22).