Seit nunmehr 15 Jahren stolpert die Politik von einer Krise zur nächsten. Und die meisten Krisen hätten durch eine vorausschauende Politik verhindert werden können. Eine kleine Chronologie:
2008: Crash der Finanzmärkte, nachdem die Politik die Voraussetzungen für Spekulationsblasen geschaffen hatte, in dem sie nahezu alle Sicherungen, die als Lehren aus dem großen Crash von 1929 eingebaut wurden, fahrlässig wieder entfernt hatte
2015: Flüchtlingskrise als unmittelbare Folge der Destabilisierung der Mittelmeer-Anrainerstaaten durch mutmaßlich von der CIA betriebene Regime-Changes und die Ermordung des Libyschen Staatschefs Ghadaffi und den Umsturzversuch in Syrien.
Randnotiz: Heute sind alle Versuche des "arabischen Frühlings" praktisch gescheitert. In den meisten Fällen haben Autokraten die Macht wieder übernommen oder Lokalfürsten bekämpfen sich im Streit um die Macht in Scharmützeln. In den meisten Fällen geht es den Bürgern heute schlechter als vor 2010.
2020: Corona Krise auch als Folge mangelhafter Vorbereitung, eines kaputt gesparten Gesundheitswesens und einer überforderten Politik
2022: Überfall Russlands auf die Ukraine. Ich weiß nicht, ob eine defensive Expansionspolitik der Nato, eine bessere Zusammenarbeit mit Russland, mehr Offenheit und Ehrlichkeit, die Einhaltung gegebener Zusagen und eine Verweigerung der Unterstützung für ultranationale Kräfte in der Ukraine diese Entwicklung verhindert hätte. Aber dass man es nicht einmal versucht hat, kann ich nur als grob fahrlässig und töricht bezeichnen.
2000 - heute: Klima-"Rettungs"-Politik ohne Augenmaß und ohne zu hintergfragen, in welchem Verhältnis Aufwand und Nutzen stehen. Oft nur teure Symbolpolitik ohne praktisch messbare Wirkung
Die Politik agiert phasenweise wie ein Getriebener und wenig vorausschauend. Und wenn ich mir das politische Personal anschaue, welches aktuell die höchsten Ämter im Staat besetzt, dann wird mir schlecht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.10.2023 09:30).