Armanix schrieb am 17.10.2022 13:26:
Der Gaspreisdeckel wäre auch unfair dem Steuerzahler gegenüber. Denn das ist linke Tasche rechte Tasche. Was man auf der einen Seite den Verbraucher entlastet wird auf der anderen Seite vom Steuerzahler wieder abgeschöpft, bzw. als Schulden der nachfolgenden Generation aufgebürdet. Unsozialer gehts kaum noch. Kapiert nur der Wutbürger nicht.
Wenn Gas überteuert ist, dann gibt es zwei Maßnahmen:
1. Verbrauch reduzieren, sparen
2. Spekulation bekämpfen
Hier haben Sie meiner Meinung nach den wichtigsten Punkt vergessen:
3. Für günstigeren Einkauf sorgen (bzw. wieder herstellen).
Denn große Kasse machen bei dem jetzigen Spiel die Energie-Riesen auf Steuerzahlerkosten. Beim Sparen haben wir noch viele Möglichkeiten zur Reduktion. Bei mir im Haushalt wird es kaum zu Mehrkosten kommen, weil Sparmöglichkeiten besser genutzt werden. Nicht alle Räume müssen geheizt werden, nicht vergessen Türe zu damit die Feuchtigkeit der wärmeren Räume dort nicht auskondensiert. Momentan ist es mit 19° auch noch gemütlich. Dann sitzt man eben mit Pullover statt T-Shirt im Wohnzimmer, was solls? Ist das Menschenquälerei? Immerhin hilft es auch dem Klima, wenn weniger fossile Brennstoffe sinnlos verfeuert werden. Gemütlich am TV kann man sich auch eine Decke nehmen statt die Heizung aufzudrehen. Ich denke die Masse der Leute hat energiebewusstes Leben noch gar nicht verinnerlicht. Bei mir war es wirklich der Preisschock, der mich dazu sensibilisiert hat. Vorher hatte ich mir über Gasverbrauch und Stromverbrauch keien großen Sorgen gemacht, nicht übermäßig verschwendet, aber auch keine größeren Überlegungen zur Einsparung gemacht.
Und beim Spekulieren gibt es natürlich schon staatliche Eingriffsmöglichkeiten. Beim Strompreis muss endlich das schädliche Prinzip weg, dass der teuerste Anbieter den Preis bestimmt. Das kann man vielmehr nach Kategorien aufspalten, dass es eben mehrere Preise gibt. Vorrang haben die sauberen und preiswerten Quellen, und erst wenn die gesättigt sind kommen die teuren Drecksschleudern hinzu. Es gibt ja ohnehin schon verschiedene Preise, je nachdem ob man feste Lieferverträge im Großkundengeschäft hat, oder man an der Börse nachkauft. Schlimm ist ja auch, dass die überhöhten Strompreise nicht bei den Erzeugern, den Eigenheimbesitzern ankommen um ihre Bemühungen zu entlohen. Denn die Einspeisevergütung ist mickrig dagegen. Die große Kasse machen die Energiefirmen dazwischen.
Beim Gas haben wir in Deutschland natürlich nicht so viel Einflussmöglichkeiten. Aber auch hier kann man Versuchen, Spekulationen zu vermeiden. Die Einkaufspolitik war ja wie man hört nicht gerade geschickt bei der Preisverhandlung.