Wendeopfer schrieb am 17.10.2022 12:01:
Seit einer gefühlten Ewigkeit wird völlig zu Recht das auf Profitmaximierung eingetrimmte Gesundheitswesen der BRD verurteilt, das weder die Patienten/Betreuten noch die Mitarbeiter mit Respekt, Wertschätzung und Würde behandelt. Da frage ich mich schon lange, weshalb da nicht auch endlich mal das gesamte Personal samt der Angehörigen von Patienten und Betreuten auf die Barrikaden gegangen ist, um das Gesundheitssystem (bis auf die Notversorgung) mehrere Monate vollständig zum Erliegen zu bringen. Würde das geschehen, müsste nicht mal bis Drei gezählt werden, bis die Profitgeier im Gesundheitswesen die Flucht ergreifen und dieses System wieder vollständig auf Gemeinnützigkeit umgestellt wird.
Man kann stattdessen natürlich ausschließlich regelmäßig Bücher und Beiträge über die Missstände in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen herausbringen, was ich ja auch schätze. Doch das darf nicht alles bleiben. Wenn dann nicht gezielt und radikal gegen diese Missstände vorgegangen wird, wird man auch noch in einhundert Jahren Beiträge und Bücher darüber schreiben, weil sich immer noch nichts zum Guten verändert hat.Und so ist es auch in allen anderen Bereichen! Daher müssen die deutschen Systemkritiker*innen unbedingt das entschlossene kämpferische und radikale französische Volk zum Vorbild nehmen, um auch endlich mal irgendetwas ausrichten zu können!
Ich glaube, dass dies gerade im medizinischen Bereich nicht so einfach ist. Die meisten (Ausnahmen gibt es) Mediziner und medizinischen Fachangestellten haben sich diesen Beruf ausgesucht, weil sie ein Herz dafür haben, anderen Menschen zu helfen.
Für diese Menschen ist es eine größere Herausforderung, sich zwischen "Streiken" und "Bedürftige im Stich lassen" zu entscheiden als für viele andere Bürger.
Gerade deshalb, weil diese Menschen niemanden im Stich lassen (die Angestellten, nicht die Bürokratie), haben sie Unterstützung für eine gerechte Entlohnung von Aussen (uns allen) verdient.