Guter Artikel, soweit ich das beurteilen kann. Grün von mir natürlich!
Großes Vertrauen in Parteiprogramme habe ich nicht, auch nicht in das der Grünen. Schaue ich mir in Hessen und BW an, was dort veranstaltet wird, habe ich große Mühe, eine grüne "Mit-Handschrift" zu erkennen, und in BW sind die immerhin die dominierende Regierungsfraktion. Auch was sie sich im Danni an Rückwärtsgewandtheit geleistet haben, war keine Eigenwerbung. Und es glaubt doch wohl niemand, dass sie im Herbst die absolute Mehrheit gewinnen werden! Es wird Kompromisse geben müssen, und wo die - angenommen, die Grünen werden an der Regierung beteiligt sein - über das hinausgehen, was der BDI für angemessen hält, das möchte ich erst noch sehen.
Was wenige wissen: Im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren wurde das Stromnetz in Deutschland in den letzten 10 Jahren immer zuverlässiger und gehört heute zu den sichersten der Welt...
Ich habe dazu folgendes gefunden:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Zeitweise-zu-wenig-Strom-im-deutschen-Netz-4460898.html
Allerdings ist die KI-Geschichte nichts, was mit EE zu tun hätte, und wie oft Strommangelmeldungen vor zehn oder 20 Jahren zu vernehmen waren, kann ich nicht beurteilen. Die Einschätzung "immer zuverlässiger" - kommt die aus der Energiewirtschaft oder aus "unabhängiger" Quelle (wer ist schon unabhängig)?
Ich sah letztens, dass die Stromexporte Deutschlands in den letzten Jahren deutlich abgenommen hätten. Keine Frage, dass wir mitgeholfen haben, den Franzosen in den letzten Wintern den Hintern zu wärmen. Das dürfte bei einer weiteren Reduzierung unseres Kraftwerksparks dann nicht mehr so ohne Weiteres möglich sein, denn ich sehe derzeit keinen adäquaten Ausbau der Erneuerbaren. Für mich ist allerdings auch nicht die Stabilität des französischen oder sonst irgendeines Netzes Maßstab für die Beurteilung der Sicherheit der deutschen Stromversorgung. Das sind ja nur komparative Betrachtungen.
Interessant finde ich übrigens diese Darstellung hier:
https://www.electricitymap.org/map
Wer ist denn so ehrlich, den Leuten zu sagen, dass es so nicht mehr weitergehen kann?
Ach, da gibt's schon Leute. Die viel spannendere Frage ist aber doch, WIE es gehen kann, wenn nicht SO und wie knirschend die Transition wird. Denn daran hängen Komfort der einen und Existenz der anderen, und wenn das kippt, hört für beide der Spaß auf.
Wenn ich alleine schaue, wie oft der angeblich kurz bevorstehende Blackout in Deutschland herbei geschrieben wurde.
Mir ist der herbeigeschriebene Blackout zehnmal lieber als der tatsächliche. Ich weiß, wir Deutschen jammern gerne und das auf hohem Niveau. Aber es ist nun mal so, dass Vorsorge sich schlechter verkauft als Katastrophenhilfe.