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  • ThSteier

mehr als 1000 Beiträge seit 27.09.2001

Re: Das Problem ist größer

Artur_B schrieb am 17.06.2021 11:19:

das Thema überfordert die Politik in allen Bereichen: es geht um Physik, Technik, Kosten, Kapazitäten, also alle Themen, die heutigen Politikern weitgehend fremd sind. Weshalb auch keine Partei bislang fähig war, ein wirklich durchgängiges Konzept zu entwerfen.

Zu dem wirklich durchgängigen Konzept gehört halt noch vieles mehr. Beispielsweise:

- Wie hindert man die Industrie daran, potentiellen Auflagen und Kosten hierzulande usw einfach durch Abwanderung in bequemere, billigere Länder auszuweichen, so lange nicht global (Und ganz ehrlich - wie wahrscheinlich ist das so kurzfristig, wie's nötig wäre?) an einem Strang gezogen wird? Den Großteil der Rohstoffe müssen wir eh importieren und in Sachen Bildung/Fachleute sieht es auch (und ohne Aussicht auf Besserung) immer finsterer aus, also was sollte einen internationalen Konzern dazu bewegen, ausgerechnet in D hocken zu bleiben? Altruismus? Masochismus?

- Wie bekommt man endlich die nötige Puffertechnologie für EE in großem Maßstab in den Griff? Verbundleitungen allein werden nicht reichen - Europa erstreckt sich über drei Zeitzonen (und den bösen Iwan will ja eh' niemand mit im Boot haben...), da fallen die Spitzenlastzeiten praktisch zusammen. Sich immer nur wegen der wachsenden Leistung der EE auf die Schulter zu klopfen reicht bei Weitem nicht, wenn der Strom nicht auch zuverlässig genau dann genau dort ist, wo er gebraucht wird. Wenn in Mecklenburg das Getreide auf den Äckern vertrocknet, während Passau unter (Hoch-) Wasser steht, würde doch auch niemand von einer ausgeglichenen Wasserbilanz sprechen - warum also bei EE?

Die Presse ist kaum besser. Hier ist wirklich mal ein Lob für Telepolis angebracht, welches wöchentlich mehrmals die großen Irrtümer aus der Welt räumt.

Ob TP Irrtümer aus der Welt räumt, hängt vom jeweiligen confirmation bias ab, aber ja, zumindest kann man hier Gegensätzliches lesen und sich selber eine Meinung bilden.

Hier nun finden wir auch einen Franz Alt, der mit seinem Megaphon der Fankurve die Sprechchöre vorgibt. Warum auch nicht? Allerdings ist ein Herr Kleinebeckel nicht fehl am Platze, der mäßigend und bremsend auf den Einheizer einwirkt. Ist doch ein demokratischer Prozess.

ACK

Fakt ist: wo heute eine Windktaftanlage gebaut werden soll, kommt sofort eine Lobbyorganisation wie "Vernunftkraft", hetzt die Anwohner auf und überzieht das Windrad mit Prozessen.

Tja, das ist halt das Problem mit mobilgemachten Bürgern - so lange es für einen guten™ Zweck ist, können sie gar nicht aktivistisch genug sein, aber nicht jeder hört halt auf den gleichen Vorbeter. Und da muss man halt auch mit Aktivisten abweichender Meinung leben. Ist doch ein demokratischer Prozess.

Um das abzustellen, müsste jedes Land zwei Prozent seiner Fläche für Erneuerbare reservieren, das würde reichen.

Für die Erzeugung sicher - aber EE steht und fällt mit den Speichern.

Die BaWü-Grünen haben versprochen, das zu machen, als sie mit der grün-schwarzen Koalition unter Beschuss standen. Aber nur ganz kurz. Ist schon wieder vergessen. Die Plätze im Bremserhäuschen wurden wieder eingenommen.

Die Grünen als die Umweltschutz-, Friedensbewegungs- und Bürgerrechtspartei, die sie mal waren, gibt's nicht mehr. Das ist nur noch ein grüngetünchter Haufen, der genauso opportunistisch agiert wie jede andere Partei auch.

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