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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Re: Ich bin ja wieder bei der Brasilianisierung.

Jaja ... China. Ich bin ja für maximal wenig Zeugs verbrennen, weil es qualmt, die Luft verschlechtert, stinkt ... das zu reduzieren, finde ich ein gutes Ziel. Aber doch bitte mit maximaler Ratio. Und in manchen noch geltenden internationalen Vereinbarungen, lässt sich die ja noch finden. Zum Beispiel, das Länder die sich noch entwickeln wollen, es schwer zu verbieten ist, mehr CO2 auszustoßen - von einem "Westen", der genau damit seinen heutigen Wohlstand erreicht hat. Also versucht man das auch gar nicht. Aber dafür umso aggressiver hier.

Was folgt daraus? Eine Decarbonisierung ist unter den aktuellen Gegebenheiten, gleichzeitig eine Deindustrialisierung. Schon heute werden viele Massenprodukte in China hergestellt, und dann nach hier geliefert. Wenn wir uns hier also zukünftig deindustrialisieren, wird der Bedarf an Industriegütern und Produkten zu noch größeren Anteilen aus Fernost kommen. Interessanter weise, spielt bei FFF und sonstigen Klimaretter-Initiativen der internationale Transport von immer mehr Gütern, so gut wie keine Rolle. Das Vielfliegen kam etwas in Kritik, aber das Vieltransportieren, ohne die die Globalisierung wie bisher nicht funktionieren kann, nie.

Wenn dem so ist, hat das aber auch weiter gehende Konsequenzen. Die besten Einkommen für Normalos, gibts in der Industrie. Wird die konsequent abgebaut, baut man natürlich auch gut bezahlte Jobs ab. Hinzu kommt Industrie 4.0, die dafür sorgen wird, das auch immer mehr verwaltende, administrative Jobs wegfallen werden.

Was folgt daraus? Eine sukzessive Verarmung der gesamten Gesellschaft.

Und jetzt kommt meine, bzw. die VT des Prof. Radermacher: Brasilianisierung. Es bleibt formal eine "Demokratie", aber wie die in Südamerika seit Jahrzehnten, kann die erstaunliche undemokratische Zustände annehmen. Und während man hier sukzessive verarmt, und in China und andernorts noch wächst, wird man sich irgend wann auf einem niedrigerem Niveau treffen. Und dann, so sagte Radermacher mal, wird man den aufstrebenden armen Bevölkerungen erzählen: Schaut, auch die im Westen sind jetzt arm, was wollt ihr eigentlich? Und dann ist die Brasilianisierung vollendet. Eine kleine Oligarchen-Clique herrscht weltweit, in altgewohntem Saus und Braus, und die Masse der Bevölkerung wird jährlich den Gürtel immer enger schnallen müssen.

Ein sinnvolles, realistisches Gesamtkonzept für eine Energieversorgung via EEs ist ja nirgendwo erkennbar. So Sachen wie Desertec, oder sonstige visionäre Ideen, die länderübergreifende langfristig wirkende Projekte in Sachen Energie, sind ja kaum vorhanden. Überall Windräder aufstellen, ist jedenfalls gemessen an dem Primärenergie-Bedarf, keine. Daran gemessen erreicht die Windenergie aktuell irgend was von 1-2% - und jetzt stelle man sich vor, man möchte damit 50% erreichen - wie gesagt Primärenergie, und nicht nur temporäre Stromenergie. Wie viele Windräder sollens denn werden? Wer solche Konzepte ernsthaft vermitteln will, so meine Vermutung, will eigentlich was ganz anderes - die Brasilianisierung - und will nur nicht darüber sprechen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.06.2021 08:31).

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