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  • ThSteier

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Re: Weitgehend Zustimmung

Artur_B schrieb am 17.06.2021 21:07:

Aber bei der Abwanderung der Industrie sehe ich kein Problem: ihre alten Kraftwerke dürfen sie quasi bis zum Betriebsende laufen lassen und dann müssten sie ein neues bauen. Würde das denn billigeren Strom produzieren als ein Windrad? Keinesfalls.

Ich meinte da nicht unbedingt nur die Kohleindustrie - obwohl es für RWE sicher verlockend sein dürfte, irgendwo in Polen an einem Tagebau ein Kraftwerk zu errichten (mit billigeren Arbeitskräften und ohne sich großartig mit Auflagen rumzuärgern) und uns dann den Strom teuer über die Grenze zu schicken, wann immer EE in die Knie geht und nicht gepuffert werden kann.
Die Gefahr sehe ich eigentlich bei allen energie- und/oder materialintensiven Industriezweigen, so lange es keine globalen oder auch nur europaweiten Regeln gibt. Klar kommt die Industrie zB in Sachen Strompreise noch am günstigsten weg - aber eben auch nur, wenn man innerhalb von D vergleicht, nicht meinetwegen innerhalb Europas (oder gar verglichen mit Entwicklungsländern). Ich befürchte auch nicht, dass irgendjemand jetzt sofort bestehende Werke und Anlagen abreißen wird, aber das Thema wird sicher aufkommen, sobald irgendwo (Ersatz-) Neubauten geplant sind.

Nur mal Datteln: 13 Jahre Bauzeit mit dauernden Pannen. Nö, das wird wesentlich teurer. Auch anderswo.

Welche Großprojekte - egal, ob Industrie oder Öffentliche Hand können wir (also D) denn überhaupt noch ohne Pannen und Kosten-/Zeitüberschreitungen durchziehen? Und wäre das im Ausland wirklich genauso? Aber gut, das ist ein anderes Thema.

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