Ice Tea schrieb am 13.09.2022 15:17:
Zitat Klingbeil aus dem Artikel:
Nach knapp 80 Jahren der Zurückhaltung hat Deutschland heute eine neue Rolle im internationalen Koordinatensystem. […] Deutschland muss den Anspruch einer Führungsmacht haben. […]
Bisher sah sich Deutschland ja schon als "Rechtsnachfolger". Wie schön, dass es sich bei den Weltmachtansprüchen nun auch zu einer Kontinuität bekennen kann, weil es sich aktuell passend zu "militärischer Gewalt als ein legitimes Mittel der Politik" entschieden hat und bekennen will.
Ist zwar keine besonders neue Entscheidung in weltweiten Kriegsfragen mitzumischen, mit militärischen Beteiligungen, Diplomatie und Waffenexporten, aber nach Klingbeil hat es sich beim deutschen Imperialismus seit 45 um "Zurückhaltung" Deutschlands gehandelt, "größtmögliche" sogar, nach Lambrecht - das heisst ja wohl von dem grundsätzlichen Weltmacht-Anspruch den "Deutschland", auf andere, mal monarchistische, mal faschistische Weise, vor 45 auch schon hatte. Offene Worte, die sich von unglaubwürdigem Quatsch vom humanitärem Brunnenbauen u.ä. offenbar endgültig und explizit absetzen wollen um dem lieben Volk das dafür fällige neue Härteprogramm zu verklickern.Wie beruhigend, dass Deutschland dies aber nicht aus "nationalem Prestige" und für "nationale Größe" antreibt, - sowas machen ja laut "strategischer Kommunikation" nur böse Führer wie Putin - sondern für unsere garantierte und deutsche Friedensordnung in Freiheit, Stabilität, Wohlstand, - seit '45 auch noch Demokratie.
Immerhin wird man als Betroffener einer solchen Politik nicht für "nationalistische Großmannsucht eines Irren" in die Scheisse geritten, sondern für eine gut begründete Ordnung mit vielen Werten, und darf sich frei & "selbst-denkend" auch diese Meinung dazu bilden.
Und denn warnen die Gruenen und die SPD von den uebelen Reichsbuergern (und auch vielleicht zurecht) doch dann entpuppen sie sich als die wahren Reichsbuerger!