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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Umgekehrt gefragt

Warum hat das Gericht nicht schon vor zehn Jahren so entschieden? Nun, es hat eben gewartet, bis es sich des allgemeinen Schulterklopfens sicher war. Was dann ja auch kam. Absolut eindeutig der Hauptargumentation der Fridays for Future folgend, die als außerparlamentarische Opposition diese Atmosphäre geschaffen haben, in der das allseits akzeptiert wird. Jetzt das Urteil, welches, so die Berfürchtung, die Bewegung ausbremsen wird. Glaube ich nicht, Herr Nowak. So wichtig ist das nicht.

Nehmen wir an, der Grüne Kapitalismus kommt. Dann fällt schon einmal der größte Wachstumszwang weg, nämlich die Erzielung von Exportüberschüssen. Die brauchen wir derzeit, um unsere Rechnungen für Öl, Kohle, Gas und Uran zu bezahlen. Dann nicht mehr. Ein Effekt, der sich unabhängig vom Wirtschaftssystem einstellen wird. Kommunismus eigentlich nicht nötig.

Dass die Kosten als Legitimation zur Verschlechterung der Lebensbedingungen herangezogen werden, ist möglich, aber auch bekämpfbar. Absehbar wird die Versorgung mit Erneuerbarem Strom billiger kommen als Atom- und Kohle basiert.

Wer das Wachstum begrenzen will, muss eben die Arbeitszeit reduzieren. Auch das innerhalb des Kapitalismus mehrfach schon passiert.

Ja gut, Enteignungen dort, wo nötig. Die privatisierte Bahn versagt in epischer Dramatik. Verstaatlichen, entsprechend der Schweizer SBB.

Und: zumindest anfangs war die Energiewende dezentral, mit kleinen Einheiten, statt den großen Konzernen, die versuchen, die Politik zu bestimmen. Kann aber durch Bürgerbewegungen erzwungen werden. Immer noch Kapitalismus, aber in wesentlich freundlicherem Gewand.

Kein Anlass zur Unruhe wegen dieses Urteils, würde ich sagen.

Gruß Artur

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