Ziemlich zusammengewürfelter Artikel der leider vieles nur kurz anreißt und wenig zu Ende denkt. Hier ein 4 Beispiele:
1) >>Dass durch das konsequente Tragen von medizinischen und FFP2-Masken das Ansteckungsrisiko erheblich gesenkt wird, hat sich schnell erwiesen. <<
Wo, wie, in welchem Umfang, und wer sagt das? Die wissenschaftliche Meinung zu dem Thema ist nach wie vor geteilt: Die WHO hat ihre Meinung während des Pandemieverlaufs von contra auf pro geändert, ohne dass dies näher begründet worden wäre. Also so eindeutig ist es nicht. Länder in denen auf Maskenpflicht verzichtet wurde schneiden auch nicht deutlich schlechter ab, soweit vergleichbare Daten vorliegen.
Aber selbst wenn es so einfach wäre: Es fehlt immer noch die Diskussion darüber wie wir eigentlich leben wollen. Eine Politik die unter Androhung unverhältnismäßig hoher Strafen Masken durchsetzt, stößt vollkommen zurecht auf Skepsis. Sie ist unnötig bevormundend und falsch.
Übrigens ist Ihre Verwendung des Wortes alternativ ("alternativer Fakt") in diesem Kontext falsch und ideologisch. Entweder eine Sache ist sachlich falsch – dann ist es kein Fakt. Oder die Behauptung ist richtig, wurde aber im Gegensatz zu anderen Fakten noch nicht betrachtet, dann wäre der Gebrauch des Adjektivs ‚alternativ‘ hier korrekt, scheint aber nicht das auszudrücken was Sie meinen.
Generell sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie ernst genommen werden wollen oder nicht, wenn Sie die verlogene Ausdrucksweise von verlogenen Politikern kopieren.
Dass das Tragen von Masken schädlich sein kann (herstellungsbedingte Schadstoffe, Kommunikationshemnis durch Verlust von Mimik, unangenehm, potentiell unhygienisch wenn länger benutzt, etc.) , ist im Übrigen kein Geheimnis. Im Gegenteil sind Sie hier der erste der dies bestritte.
2) R-Wert. Die Aussagen die Sie dazu treffen sind rein theoretische Waschstumsmodelle und praktisch irrelevant. Mir ist auch nicht bekannt dass irgendwo in Deutschland ein Versuch unternommen worden wäre ihn sinnvoll abzuschätzen, außer über PCR-Tests – was aber wiederum über die Epidemiologie als Studie der Verbreitung der Erkrankung Covid-19 gar nichts aussagt. Dass die politisch eingeführte Testpraxis pseudowissenschaftlicher Humbug ist, ist bereits ausführlich behandelt worden. Politik wie Medien scheinen nicht in der Lage vernünftige Konsequenzen aus dieser Einsicht zu ziehen, oder sie verweigern sich der Einsicht.
Hierin liegt in Wahrheit das Problem über das natürlich die große Omerta herrscht, da keiner Fehler zugeben oder Korrekturen vornehmen will.
3) Bis heute ist ein wissenschaftlicher Nachweis für die effektivität der Coronamaßnahmen unterblieben. Zum Beispiel hat das Monitor-Magazin dies auch am Beispiel der von der Politik fälschlich als Maßnahmenbegründung herangezogenen Wissenschaft gezeigt. Daher ist die beschriebene Skepsis gerade keine ‚Unvernunft‘ sondern eher Ausdruck einer Restvernunft die leider nur bei den Maßnahmenkritikern anzutreffen ist, während die Presselandschaft weiterhin pseudowissenschaftliche Inzidenzwerte oder Todeszahlen der „an oder mit“ (auch hier kein Bedürfnis nach Aufklärung geschweige denn Evidenz weit und breit!) Corona verstorbenen durch die Gegend ballert.
4) >>Es ist also richtiggehend dumm, eine tödliche und teure Pandemiewelle über uns ergehen zu lassen, anstatt sie von vornherein mit kaum einschneidenderen Maßnahmen weitestgehend zu unterdrücken.<<
Wie gesagt, da der R-Wert nirgendwo in Deutschland oder sonstwo (lasse mich gerne mit einer Quellenangabe belehren!) tatsächlich bestimmt wurde (außer über das Ausschlagen von PCR-Tests die dazu leider ungeeignet sind), ist das gefolgerte und geforderte leider reine Fantasie. Und selbst dann kämen wir nicht um nötige Diskussionen herum, warum sich junge Menschen einsperren lassen müssen, für die überhaupt keine Gefahr besteht, nur da mit der überalterte Bevölkerungsanteil dann nicht an Corona sondern an was anderes stirbt. Die verschwiegene Wahrheit ist leider, dass bei dem hohen Altersdurchschnitt dieser Menschen, diese mehrheitlich auch ohne Covid-19 gestorben wären. Die Überdramatisierung der Tatsache, dass der Mensch sterblich ist, scheint den Autor zu keinem kritischen Denken mehr in der Lage zu sein:
>>Unter solchen Umständen kann eine Infektionswelle nur durch zusätzliche einschneidende Maßnahmen an anderer Stelle wieder zum Abklingen gebracht werden.<<
Das mag ja stimmen, aber dies war auch früher schon der Fall, und hat auch keinen interessiert und es sind deshalb eben die Menschen auch nicht früher oder später gestorben, haben aber ohne Drangsalieren vermutlich glücklicher gelebt. Darüber sollte der Autor mal nachdenken, bevor er hier genauso falsch wie beinahe die gesamte Politiklandschaft Sündenböcke unter Fußballern oder Familien oder Spaziergänger sucht.
Es ist eben das genaue Gegenteil von Kritikfähigkeit, wenn man allen entscheidenden Fragen entschieden ausweicht, und stattdessen nur noch die Lösung für die Ausnahme von der Ausnahme diskutiert.
Beim Thema Impfungen zieht sich der rote Faden der Irrungen des Autors genauso durch wie im restlichen Artikel. Da schwere Nebenwirkungen laut Paul-Ehrlich Institut bei 1 von 5000 Impfungen vorkommen sind diese auch alles andere als selten. Auch hier wieder will der Autor unbedingt Gott spielen und den R-Wert unter 1 drücken. Warum dieser Zweck die erwähnten Mittel rechtfertigen soll bleibt das Geheimnis des Autors. Auf AchGut sind gerade ein paar Gründe gegen die Impfpflicht erschienen, die sich nicht nur aus der Spekulation über Kontrollierbarkeit fiktiver R-Werte begründen lassen: achgut.com/artikel/22_gruende_gegen_die_corona_impfpflicht
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.01.2022 00:04).