der saß in seiner Blase. Von dort aus beschrieb er, recht anschaulich, wie ich finde, wie das aus seiner Perspektive so ausschaut, wie andere so in ihrer Blase sitzen.
Die Bewertung der anderen Blasen war nicht zu hart, aber doch durchgehend subtil negativ. Dafür musste er eine schon recht stark durch seine Blase geprägte Perspektive auf andere Blasen einnehmen. Ein wichtiges Merkmal der Perspektive seiner Blase ist der selektive Blick auf andere Blasen, von denen es maximal wenige klar unterscheidbare gibt. Vielleicht auch nur eine, mit etwas mehr Abstraktion, denn seiner Meinung nach haben all die anderen Blasen so große Schnittmengen, das man sie fast als eine betrachten kann.
Und so saß der Mann in seiner Blase, und merke gar nicht, das man einen Großteil der Zuschreibungen, die er den Bewohnern der anderen von ihm identifizierten Blasen zuwies, auch auf ihn selbst anwenden konnte.
Projektion nennt das wohl der Psychologe, ein Musterbeispiel dafür nenne ich diesen Text. Als Partner einer ITS Krankenschwester und einer Chirurgin habe ich einen ganz guten Einblick in die Situationen der letzten 5-10 Jahre Intensivpflege. Der Standpunkt des hier schreibenden Blasenbewohners ist hinlänglich bekannt. Ich kann vieles nachvollziehen. Ist ein valider teil des ganzen Bildes. Auch das von ihm kommunizierte Bild der anderen ist klar bekannt.
Ich bezweifle, das sich dieser Mann tatsächlich mal mit fundierter Maßnahmenkritik auseinander gesetzt hat. Er scheint mir viel zu sehr damit beschäftigt zu sein, die Wände seiner Blase mit Beton auszukleiden.
Aber ich bin auf den 2. Teil des Artikels gespannt. Vielleicht kann ich meinen ersten Eindruck ja revidieren. Das wäre schön. Noch weniger neue Erkenntnis verpackt in so viele Buchstaben ist jedenfalls kaum möglich :-|