"Das konsequente Operieren mit "alternativen Fakten" wurde keineswegs erst von Donald Trump und seiner Entourage erfunden, sondern ist schon seit langer Zeit eine vielerorts übliche Methode, etwa in esoterischen Zirkeln, bei Anthroposophen und natürlich in religiösen Gruppen."
Da fehlen Jens Spahn samt RKI und CO! Als ein Beispiel von vielen sei die noch bis in den November vertretene Behauptung, "Geimpfte" hätten keinen signifikanten Einfluss auf den Verlauf der Pandemie, obwohl sowohl die Wissenschaft als auch die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC das bereits Ende Juli als zumindest für Delta nicht haltbare Hypothese entlarvt hatten, genannt.
Ist das nicht viel gravierender als ein paar Spinner, die es in jeder Gesellschaft gibt? Das sind "alternative Fakten" auf denen Gerichtsurteile und Löschungen von wissenschaftlich fundierten online Beiträgen beruhen, alternative Fakten, ohne die es nie ein "2G" hätte geben können!
Lustig auch die Erwähnung von Kants kategorischem Imperativ. Ja, wenn ich von 83 Millionen Kopien eines 50-60 Jährigen ausgehe, kann ich daraus ableiten, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems in einer ungebremsten Welle drohen könnte und die daher - zumindest bei durchschnittlicher Anzahl Kontakte - eine gewisse moralische Verpflichtung haben, sich impfen zu lassen.
Aber es reicht, den kategorischen Imperativ auf 83 Millionen gesunde 18-30 Jährige anzuwenden, um zu erkennen, dass für die wegen des deutlichen geringeren Risikos daraus keinerlei Verpflichtung sich impfen zu lassen ableitbar ist!
Die extrem einseitige Ausrichtung des Artikels hinterlässt bei mir einen wirklich üblen Nachgeschmack. Sachlich geht anders, ganz anders! Sind derartig polarisierende Artikel in einer ohnehin schon sehr polarisierten Situation wirklich vertretbar? Meiner Ansicht nach nicht!